Bund erwirbt von EnBW 24,95%-Anteil an TransnetBW
Karlsruhe/Stuttgart. Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG hat den Verkaufsprozess eines Minderheitsanteils an ihrer Netztochter TransnetBW erfolgreich abgeschlossen: Nach dem Einstieg des Südwest Konsortiums unter Führung der SV SparkassenVersicherung Ende Mai hat nun der Bund einen weiteren Minderheitsanteil von 24,95 Prozent erworben. Der Bund beauftragte die KfW, die Beteiligung an der TransnetBW einzugehen.
Für diesen zweiten Minderheitsanteil verfügte die KfW über eine Erwerbsoption, die sie nun zu den identischen, im Verkaufsprozess von EnBW ermittelten Marktkonditionen ausübte. TransnetBW ist einer der vier Stromübertragungsnetzbetreiber in Deutschland.
EnBW-Finanzvorstand Thomas Kusterer: „Wir freuen uns, zwei langfristig orientierte und verlässliche Co-Investoren für TransnetBW an Bord zu begrüßen. Zugleich stehen der EnBW damit zusätzliche Mittel für Wachstumsinvestitionen in eine beschleunigte Umsetzung der Energiewende in Deutschland zur Verfügung.“
Mit der jetzt erfolgten Unterzeichnung der Transaktion auch mit der KfW schließt die EnBW den im Februar 2022 angekündigten Teilverkaufsprozess von TransnetBW ab. Dabei bleibt die EnBW Mehrheitsgesellschafterin des Übertragungsnetzbetreibers.
Dirk Güsewell, EnBW-Vorstand für Systemkritische Infrastruktur und Aufsichtsratsvorsitzender von TransnetBW: „Die EnBW hat sich von Beginn des Verkaufsprozesses an klar zu ihrer Verantwortung für das Übertragungsnetz bekannt – das gehört zu unserem Grundverständnis als verlässlicher und nachhaltiger Infrastrukturpartner für das Land, die Kommunen und unsere Kund*innen. TransnetBW hat eine überragende Bedeutung für die Versorgungssicherheit im Südwesten Deutschlands.“
Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW: „Der Ausbau der Übertragungsnetze ist ein zentraler Erfolgsfaktor für das Gelingen der Energiewende. Ganz aktuell haben wir Fortschritte bei zwei der wichtigsten Projekte des Netzausbaus erzielt: den Spatenstich für den SuedLink-Konverter in Leingarten sowie den Erhalt des Planfeststellungsbeschlusses für ULTRANET.“
Der Vollzug der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden, die im November erwartet wird. Über finanzielle Details wurde Stillschweigen vereinbart.
Wachsender Investitionsbedarf für den Ausbau der Übertragungsnetze
Ein gewichtiger Posten der Energiewende-Investitionen ist der Ausbau der Stromnetze: Um die von der Bundesregierung für 2030 gesteckten Klimaziele erreichen zu können, müssten verschiedenen Studien zufolge bis zu 600 Milliarden Euro in die Umsetzung der Energiewende investiert werden. Davon entfallen allein rund 126 Milliarden Euro in neue Stromleitungen und deren Modernisierung, so das Ergebnis des Mitte Februar veröffentlichten „Fortschrittsmonitors Energiewende*“.
In den Ausbau des deutschen Übertragungsnetzes fließen bereits derzeit erhebliche Investitionen: Der Netzentwicklungsplan 2035 (Fassung 2021) weist Stand heute allein
für TransnetBW einen Investitionsbedarf über rund 10 Milliarden Euro aus; in erster Linie für die Großprojekte SuedLink und ULTRANET. Die künftigen Gesellschafter werden den Finanzierungsbedarf von TransnetBW entsprechend ihrer Anteile decken.
Über die EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Mit rund 27.000 Mitarbeiter*innen ist die EnBW eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa. Sie versorgt rund 5,5 Millionen Kund*innen mit Strom, Gas, Wasser sowie Dienstleistungen und Produkten in den Bereichen Infrastruktur und Energie. Im Zuge der Neuausrichtung vom klassischen Energieversorger zum nachhaltigen Infrastrukturunternehmen sind der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Verteil- und Transportnetze für Strom und Gas Eckpfeiler der EnBW-Wachstumsstrategie und Schwerpunkt der Investitionen. Von 2023 bis 2025 wird die EnBW rund 14 Milliarden Euro brutto investieren, größtenteils in die beschleunigte Umsetzung der Energiewende. Bereits Ende 2025 soll über die Hälfte des EnBW-Erzeugungsportfolios aus erneuerbaren Energien bestehen, bis Ende 2028 wird der Ausstieg aus der Kohle angestrebt. Dies sind zentrale Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität des Unternehmens in 2035.
Über TransnetBW
Als Übertragungsnetzbetreiberin sichert TransnetBW die Stromversorgung von rund elf Millionen Menschen in Baden-Württemberg. TransnetBW schafft die Infrastruktur der Energiewende, indem sie das Stromnetz instand hält, optimiert und bedarfsgerecht ausbaut. Ihr Stromnetz erstreckt sich über eine Fläche von 34.600 Quadratkilometern. Alle Akteure am Strommarkt können dieses Netz diskriminierungsfrei und zu marktgerechten Konditionen nutzen. Damit stellt TransnetBW die Energie für all die Energie zur Verfügung, die Baden-Württemberg ausmacht.
Pressekontakte
TransnetBW GmbH
Alexander Schilling
Tel. +49 711 21858 3449
E-Mail: pressestelle@transnetbw.de