EnBW bestätigt Jahresprognose bei temporärem Ergebnisrückgang im ersten Quartal
Karlsruhe. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021 bleiben die Ergebnisse der EnBW Energie Baden-Württemberg AG aufgrund temporärer Effekte unter dem Niveau des Vorjahres. Dies wird sich erwartungsgemäß im weiteren Jahresverlauf ausgleichen.
Mit 24.828 Mitarbeiter*innen (+5,1 Prozent) erzielte die EnBW einen Umsatz von rund 6,83 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,58 Mrd. Euro) und ein operatives Ergebnis (Adjusted EBITDA) von 814,1 Millionen Euro, dies entspricht einem Rückgang von 13,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (944,8 Mio. Euro). Die Ergebnisverringerung ist wesentlich auf verschiedene temporäre Bewertungseffekte sowie auch insgesamt schlechtere Windverhältnisse als im ersten Quartal des Vorjahres zurückzuführen. Die Ergebnisprognose für das laufende Gesamtjahr 2021 bleibt unverändert: Das Adjusted EBITDA für das Geschäftsjahr 2021 soll in einer Bandbreite von 2,825 bis 2,975 Milliarden Euro liegen und damit um 2 bis 7 Prozent über dem Vorjahr. Die Corona-Pandemie hatte in den ersten drei Monaten 2021 keine signifikanten Auswirkungen auf das operative Geschäft.
Finanzvorstand Thomas Kusterer: „Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir weiterhin ein leichtes Ergebniswachstum. Mit unserem integrierten Portfolioansatz verfügen wir mittlerweile über ein sehr robustes Geschäftsmodell. Das bestätigt uns auch der Kapitalmarkt: Erst im Februar haben wir erfolgreich zwei Anleihen mit einem Volumen von insgesamt einer Milliarde Euro platziert.“ Die auf nachhaltiges Wachstum ausgerichtete Strategie sei dabei bereits mit konkreten neuen Projekten hinterlegt: „Bei den Erneuerbaren Energien etwa sind unsere Investitionen durch die erfolgreiche Teilnahme gemeinsam mit bp als Partner an der Flächen-Auktion für den Bau von zwei Offshore-Windparks in Großbritannien deutlich gestiegen“, so Kusterer. Aber auch bei neuen Geschäftsfeldern, etwa der E-Mobilität oder dem Breitbandausbau, komme man gut voran.
Das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Konzernergebnis stieg im ersten Quartal 2021 deutlich von -10,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf aktuell 321,1 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie belief sich damit auf 1,19 Euro, nach -0,04 Euro im Vorjahr. Der Anstieg des Konzernüberschusses ist dabei maßgeblich auf das signifikant verbesserte Finanzergebnis zurückzuführen. Dieses ist von einer höheren Marktbewertung der Wertpapierbestände geprägt. Die Nettoschulden reduzierten sich durch den gestiegenen Zinssatz bei Pensions-rückstellungen und erhaltene EEG-Zahlungen um rund 14 Prozent gegenüber dem Vorjahres-zeitraum.
Die Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder
Im Segment „Intelligente Infrastruktur für Kund*innen“ (Vertriebe) stieg das Adjusted EBITDA in den ersten drei Monaten 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 47,6 Prozent auf 116,2 Millionen Euro. Wesentlich für den Ergebnisanstieg gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres ist ein temporärer Effekt, etwa aus der Weitergabe von Abgaben im Rahmen von Preismaßnahmen. Im weiteren Jahresverlauf wird sich dies weitgehend ausgleichen.
Der Geschäftsfeld „Systemkritische Infrastruktur“ (Netze) liegt mit einem Adjusted EBITDA von 378,4 Millionen Euro um 9,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Der Ergebnisrückgang ist dabei wesentlich auf den für den Netzausbau erforderlichen gestiegenen Personalaufwand zurückzuführen.
Das Adjusted EBITDA des Segments „Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur“ (Erneuerbare Energien sowie Thermische Erzeugung und Handel) ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24,9 Prozent zurück. Im Bereich Erneuerbare Energien verringerte sich das Adjusted EBITDA dabei um 12,2 Prozent auf 207,3 Millionen Euro. Vor allem die schlechten Windverhältnisse in diesem Frühjahr bei den Offshore- und Onshore-Windparks trugen zu diesem Rückgang bei. Im Bereich Thermische Erzeugung und Handel sank das Adjusted EBITDA in den ersten drei Monaten 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 36,4 Prozent. Hier belastete der Entfall positiver Bewertungseffekte aus dem Vorjahr, etwa aus der Gasspeicherbewertung, das Ergebnis temporär.
Die Investitionen des EnBW-Konzerns lagen im ersten Quartal 2021 mit 572,2 Millionen Euro deutlich über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (300,4 Mio. Euro). Dies ist im Wesentlichen auf die erfolgreiche Ersteigerung von Flächenrechten zum Bau von Offshore-Windparks in Großbritannien zurückzuführen. Von den Gesamtinvestitionen entfielen 78,1 Prozent auf Wachstumsprojekte, wie etwa den Ausbau der Erneuerbaren Energien oder den Ausbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität.
Kennzahlen des EnBW-Konzerns
Finanzielle und strategische Kennzahlen
| ||||
in Mio. €
|
1.1.-
31.3.2021 |
1.1.-
31.3.2020 |
Veränderung
in % |
1.1.-
31.12.2020 |
Außenumsatz¹
|
6.827,2
|
5.579,2
|
22,4
|
19.694,3
|
Adjusted EBITDA
|
814,1
|
944,8
|
-13,8
|
2.781,2
|
Anteil Intelligente Infrastruktur für Kund*innen am Adjusted EBITDA in Mio. €/in % ¹
|
116,2 / 14,3
|
78,7 / 8,3
|
47,6 / –
|
335,0 / 12,0
|
Anteil Systemkritische Infrastruktur am Adjusted EBITDA in Mio. €/in %
|
378,4 / 46,5
|
416,4 / 44,1
|
-9,1 / –
|
1.346,6 / 48,4
|
Anteil Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur am Adjusted EBITDA in Mio. €/in %¹
|
373,4 / 45,9
|
497,4 / 52,6
|
-24,9 / –
|
1.277,8 / 45,9
|
Anteil Sonstiges/Konsolidierung am Adjusted EBITDA in Mio. €/in %
|
-53,9 / -6,7
|
-47,7 / -5,0
|
-13,0 / –
|
-178,2 / -6,3
|
EBITDA
|
810,3
|
768,5
|
5,4
|
2.663,3
|
Adjusted EBIT
|
445,8
|
625,7
|
-28,8
|
1.391,5
|
EBIT
|
441,3
|
449,4
|
-1,8
|
1.102,7
|
Adjusted Konzernüberschuss²
|
320,8
|
77,6
|
-
|
682,8
|
Konzernüberschuss/-fehlbetrag²
|
321,1
|
-10,4
|
-
|
596,1
|
Ergebnis je Aktie aus Konzernüberschuss in €²
|
1,19
|
-0,04
|
-
|
2,2
|
Retained Cashflow
|
724,6
|
778,3
|
-6,9
|
1.638,5
|
Zahlungswirksame Nettoinvestitionen
|
374,2
|
216,5
|
72,9
|
1.826,9
|
in Mio. €
|
31.3.2021
|
31.12.2020
|
Veränderung
in % | |
Nettoschulden
|
12.370,5
|
14.406,5
|
-14,1
| |
Mitarbeiter*innen3, 4
| ||||
31.3.2021
|
31.03.2020
|
Veränderung
in % |
31.12.2020
|
|
Mitarbeiter*innen
|
24.828
|
23.618
|
5,1
|
24.655
|
In Mitarbeiteräquivalenten⁵
|
23.290
|
22.145
|
5,2
|
23.078
|
¹ Vorjahreszahlen angepasst.
² Bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.
³ Anzahl der Mitarbeiter*innen ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse.
⁴ Die Personalstände für die ITOs (ONTRAS Gastransport GmbH, terranets bw GmbH und TransnetBW GmbH) werden nur zum Jahresende aktualisiert; unterjährig wird der Personalstand vom 31.12.2020 fortgeschrieben.
⁵ Umgerechnet in Vollzeitbeschäftigungen.