Hauptversammlung: EnBW setzt nach erneuter Ergebnissteigerung in 2020 den Fokus auf weiteres Wachstum
- Ziele der Strategie „EnBW 2020“ größtenteils übererfüllt
- Weiterhin stabile wirtschaftliche Entwicklung trotz Corona
- Fokus auf neue Geschäftsfelder auch jenseits des Energiesektors
Stuttgart. Die EnBW hat im Geschäftsjahr 2020 trotz Corona ihr operatives Ergebniswachstum fortgesetzt und das Konzernergebnis zum vierten Mal in Folge gesteigert. Das vergangene Geschäftsjahr markiert für das Unternehmen gleichzeitig das Zieljahr der Strategie „EnBW 2020“. „Wir haben das Unternehmen seit 2012 an den Chancen der Energiewende von Grund auf neu ausgerichtet. Heute ist die EnBW ein anderes Unternehmen,“ so Konzernchef Frank Mastiaux bei der heutigen, virtuell aus dem Unternehmenssitz in Stuttgart übertragenen Hauptversammlung.
Mastiaux betonte: „Nach dem erfolgten fundamentalen Unternehmensumbau ist die EnBW nun vorbereitet auf künftige Entwicklungen, welche die Energiewende und die großen transformatorischen Veränderungen unserer Gesellschaft in den nächsten Jahren mit sich bringen werden.“ Gleichzeitig sei mit konkreten neuen Projekten bereits die Grundlage für weiteres Wachstum über das Geschäftsfeld Energie hinaus, gelegt worden. So komme man in den etablierten Wachstumsfeldern wie dem Ausbau der Erneuerbaren Energien, ebenso gut voran wie in neuen Geschäftsfeldern, etwa der E-Mobilität oder Telekommunikation“, so der EnBW-Chef.
Erfolgreiche Geschäftsentwicklung spiegelt sich in höherem Dividendenvorschlag
Im Geschäftsjahr 2020 hat die EnBW ihr Konzernergebnis bereits das vierte Mal in Folge gesteigert. So stieg das Adjusted EBITDA um 14,3 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. In den vergangenen Jahren wurde das Geschäftsportfolio vor allem hin zu erneuerbaren Energien und Netzen erfolgreich umgebaut, diese tragen heute rund 80 Prozent zum Ergebnis bei. Corona hatte bisher dank des mittlerweile robusten Geschäftsmodells nur moderate Auswirkungen auf das operative Geschäft.
Die erfolgreiche Ertragslage spiegelt sich auch in der Dividendenentwicklung wider. Die EnBW erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen auf die Aktionäre der EnBW AG entfallenden Adjusted Konzernüberschuss von 682,8 Millionen Euro. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung daher die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von einem Euro je Aktie vor (Vorjahr: 70 Euro Cent). Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 40 Prozent.
Weitere Ergebnissteigerung im laufenden Geschäftsjahr 2021 erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die EnBW trotz anhaltender Pandemie weiter ein ansteigendes Ergebnis. Das Adjusted EBITDA wird erwartungsgemäß in einer Bandbreite von 2,825 bis 2,975 Milliarden Euro liegen, das entspricht einer Steigerung von zwei bis sieben Prozent. Dabei werden die bisherigen vier Geschäftssegmente zukünftig in drei Geschäftsfeldern geordnet: Für das Geschäftsfeld „Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur“ wird ein Ergebnis zwischen 1.375 und 1.475 Millionen Euro erwartet, dies entspricht einem Zuwachs von 8 bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den größten Ergebnisanteil innerhalb des Geschäftsfelds werden mit etwa 900 Millionen Euro die Erneuerbaren Energien beitragen.
Der Geschäftsbereich „Systemkritische Infrastruktur“ bleibt gegenüber Vorjahr stabil und wird erwartungsgemäß rund 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro zum Ergebnis beitragen. Im Bereich „Intelligente Infrastruktur für Kund*innen“ wird vor dem Hintergrund des herausfordernden Marktumfelds und der noch andauernden Pandemie mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau, also zwischen 300 bis 375 Millionen Euro, gerechnet.
Strategie 2025: Wachstum in neuen Geschäftsfeldern
Mit der Strategie „EnBW 2025“ befinde sich die EnBW auf Wachstumskurs und setze zum Sprung auf über drei Milliarden Euro Ergebnis (Adjusted EBITDA) an, so Mastiaux. Dafür sollen bis 2025 rund 12 Milliarden Euro investiert werden, davon 80 Prozent in Wachstumsaktivitäten. Konkret bedeutet dies für die einzelnen Geschäftsfelder:
- „Intelligente Infrastruktur für Kundinnen und Kunden“: Hier werden in den kommenden Jahren E-Mobilität, Telekommunikation und Breitband sowie stationäre Speicher in Verbindung mit Photovoltaik Schwerpunkte der Investitionen sein.
- „Systemkritische Infrastruktur“: Ausbau der Transport- und Verteilnetze mit Blick auf die Anforderungen, die aus dem Langstreckentransport von Nord nach Süd, dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie dem Hochlauf der E-Mobilität resultieren.
- „Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur“: Hier dominieren die Aktivitäten zum Ausbau Erneuerbarer Energien. Die Erzeugungskapazität der Windkraftanlagen an Land und auf See soll bis 2025 auf insgesamt bis zu vier Gigawatt steigen, das Portfolio an Photovoltaikprojekten auf über ein Gigawatt. Das Gasgeschäft soll ausgebaut und parallel der schrittweise Ausstieg aus der CO₂-intensiven Erzeugung bis 2035 vorangetrieben werden.
Auch jenseits des Energiesektors, etwa im Bereich Telekommunikation oder der städtischen Quartiersentwicklung, sollen neue werthaltige Geschäftsmodelle entstehen. Grundlage des weiteren Erfolges ist dabei eine moderne und leistungsfähige Organisation, die sich fortlaufend weiterentwickelt. Mastiaux: „Die dafür so wichtige Veränderungsfähigkeit haben wir im Unternehmen über die Jahre des Umbaus gefordert und gefördert. Das wird uns in Zukunft zugutekommen.“