EnBW legt gutes Halbjahresergebnis vor und erhöht Investitionen in Energiewende
Karlsruhe. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2024 erzielte die EnBW Energie Baden-Württemberg AG mit 29.329 Mitarbeiter*innen (+6 Prozent) ein operatives Ergebnis (Adjusted EBITDA) auf Konzernebene von 2,6 Milliarden Euro. Das gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 (3,5 Mrd. Euro) niedrigere Ergebnis ist, wie bereits im ersten Quartal des Jahres, im Wesentlichen auf die besondere Entwicklung im Geschäftsbereich Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur im vergangenen Geschäftsjahr zurückzuführen. Dieses war durch außergewöhnlich hohe Handelsmargen bei der Vermarktung der eigenen Erzeugungsmengen gekennzeichnet. Der auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Adjusted Konzernüberschuss lag im ersten Halbjahr bei 927 Millionen Euro (Vorjahr 1,65 Mrd. Euro).
Thomas Kusterer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand der EnBW: „Der Ergebnistrend des ersten Quartals hat sich im zweiten Quartal weiter fortgesetzt. Das Halbjahresergebnis spiegelt unsere Erwartungen vollumfänglich wider. Im Vergleich zu einem herausragenden Vorjahr infolge ungewöhnlicher Preisniveaus an den Märkten hat sich das Ergebnis normalisiert. Wir gehen für das laufende Geschäftsjahr unverändert von einem Ergebnis in einer Bandbreite von 4,6 bis 5,2 Milliarden Euro aus. Dies unterstreicht einmal mehr die Robustheit unseres integrierten Geschäftsmodells.“
Gestiegene Investitionen in Energiewende
Aus dieser Position heraus hat die EnBW im ersten Halbjahr 2024 ihre Investitionsoffensive zur beschleunigten Umsetzung der Energiewende erfolgreich fortgesetzt. Die Bruttoinvestitionen lagen mit 2,5 Milliarden Euro um rund 60 Prozent über dem Vorjahreswert. Rund 90 Prozent dieser Investitionen sind ökologisch nachhaltig im Sinne der EU-Taxonomie. Damit liegt der Anteil im ersten Halbjahr über dem Zielwert der neuen Top-Leistungskennzahl von 85 Prozent. Die Investitionen flossen neben dem Ausbau der Offshore-Windkraft vor allem in den Bau CO₂-armer, wasserstofffähiger und flexibel einsetzbarer Gaskraftwerke sowie in den Ausbau der Stromtransport- und -verteilnetze. Im Frühjahr hatte die EnBW das Ziel bekannt gegeben, 40 Milliarden Euro bis 2030 in die Energiewende zu investieren. Dies entspricht im Durchschnitt pro Jahr fast dem Doppelten der bisher vorgenommenen Investitionen.
Grüne Anleihen stärken die Finanzkraft
Thomas Kusterer: „Für unsere deutlich höheren Investitionen benötigen wir neben stabilen operativen Erträgen auch jederzeit Zugang zum Kapitalmarkt. Ende 2023 hatten wir bereits einen großen Teil unseres Finanzierungsbedarfs für dieses Jahr gedeckt. Im Januar haben wir die im zweiten Halbjahr rückzahlbare Hybridanleihe vorfinanziert. Mit der Begebung von zwei weiteren Grünen Anleihen von insgesamt 1,2 Milliarden Euro haben wir die für 2024 geplante Kapitalmarktfinanzierung bereits zur Jahresmitte erfolgreich in voller Höhe ‘grün‘ abgeschlossen.”
Gesunkene CO₂-Emissionen
Der Ausbau der Erzeugung aus erneuerbaren Energien und eine gegenüber den Erwartungen reduzierte Stromproduktion aus Kohle führen weiterhin zu rückläufigen CO₂-Emissionen. Daher erwartet die EnBW, dass ihre CO₂-Intensität höchstens auf dem Niveau des Vorjahreswerts liegen wird, und passt ihre erwartete Bandbreite für das Jahr 2024 zum Halbjahr von ursprünglich 390 bis 450 g/kWh auf 290 bis 350 g/kWh an.
Die Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder
Das Adjusted EBITDA des Segments Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur (Erneuerbare Energien sowie Thermische Erzeugung und Handel) ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum erwartungsgemäß um 44 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro zurück.
Dabei lag das Adjusted EBITDA der Erneuerbaren Energien mit rund 596 Millionen Euro um 35 Prozent unter dem Vorjahreswert, was vor allem auf ein niedrigeres Ergebnis der Pumpspeicherkraftwerke zurückzuführen ist. Gegenläufig positiv wirken gestiegene Ergebnisse aus Laufwasserkraftwerken und bessere Windverhältnisse.
Im Bereich Thermische Erzeugung und Handel ging das Adjusted EBITDA um 50 Prozent auf aktuell 855 Millionen Euro zurück. Ursache waren hauptsächlich niedrigere Erlöse aus der Vermarktung der Kraftwerkserzeugung aufgrund des sich normalisierenden Preisniveaus an den Märkten.
Im Segment Systemkritische Infrastruktur, das die Transport- und Verteilnetze für Strom und Gas umfasst, stieg das Adjusted EBITDA um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,2 Milliarden Euro. Zu dem Anstieg führten höhere Erlöse aus der Netznutzung insbesondere durch Rückflüsse aus gestiegener Investitionstätigkeit bei gegenläufig höheren Personalaufwendungen.
Im Geschäftsfeld Intelligente Infrastruktur für Kundinnen und Kunden konnte ein Adjusted EBITDA von rund 173 Millionen Euro erzielt werden, nachdem der Wert im Vorjahreszeitraum bei 21 Millionen Euro gelegen hatte. Grund für die Ergebnisverbesserung ist insbesondere der Entfall von Belastungen aus der Entkonsolidierung der bmp greengas bei gegenläufig höheren Belastungen im Bereich Heimspeicher bei der Solartochter SENEC, die aktuell ihr Produktportfolio restrukturiert.
Kennzahlen des EnBW-Konzern
Finanzielle und strategische Kennzahlen
in Mio. €
|
1.1.-30.6.2024
|
1.1.-30.6.2023
|
Veränderung in %
|
1.1.-31.12.2023
|
---|---|---|---|---|
in Mio. €
Außenumsatz
|
1.1.-30.6.2024
19.033,5
|
1.1.-30.6.2023
26.686,1
|
Veränderung in %
-28,7
|
1.1.-31.12.2023
44.430,7
|
in Mio. €
Adjusted EBITDA
|
1.1.-30.6.2024
2.588,0
|
1.1.-30.6.2023
3.498,3
|
Veränderung in %
-26,0
|
1.1.-31.12.2023
6.365,2
|
in Mio. €
Anteil Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur am Adjusted EBITDA in Mio. €/in %
|
1.1.-30.6.2024
1.450,8 / 56,1
|
1.1.-30.6.2023
2.607,0 / 74,5
|
Veränderung in %
-44,3 / –
|
1.1.-31.12.2023
4.647,6 / 73,0
|
in Mio. €
Anteil Systemkritische Infrastruktur am Adjusted EBITDA in Mio. €/in %
|
1.1.-30.6.2024
1.156,8 / 44,7
|
1.1.-30.6.2023
1.021,2 / 29,2
|
Veränderung in %
13,3 / –
|
1.1.-31.12.2023
1.772,0 / 27,8
|
in Mio. €
Anteil Intelligente Infrastruktur für Kund*innen am Adjusted EBITDA in Mio. €/in %
|
1.1.-30.6.2024
172,7 / 6,7
|
1.1.-30.6.2023
20,9 / 0,6
|
Veränderung in %
– / –
|
1.1.-31.12.2023
239,5 / 3,8
|
in Mio. €
Anteil Sonstiges/Konsolidierung am Adjusted EBITDA in Mio. €/in %
|
1.1.-30.6.2024
-192,3/ -7,5
|
1.1.-30.6.2023
-150,8 / -4,3
|
Veränderung in %
-27,5 / –
|
1.1.-31.12.2023
-293,9 / -4,6
|
in Mio. €
EBITDA
|
1.1.-30.6.2024
3.239,3
|
1.1.-30.6.2023
5.134,0
|
Veränderung in %
-36,9
|
1.1.-31.12.2023
5.738,3
|
in Mio. €
Adjusted EBIT
|
1.1.-30.6.2024
1.756,0
|
1.1.-30.6.2023
2.656,1
|
Veränderung in %
-33,9
|
1.1.-31.12.2023
4.678,9
|
in Mio. €
EBIT
|
1.1.-30.6.2024
2.407,3
|
1.1.-30.6.2023
3.920,6
|
Veränderung in %
-38,6
|
1.1.-31.12.2023
3.341,3
|
in Mio. €
Adjusted Konzernüberschuss0Bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.
|
1.1.-30.6.2024
926,9
|
1.1.-30.6.2023
1.653,4
|
Veränderung in %
-43,9
|
1.1.-31.12.2023
2.779,5
|
in Mio. €
Konzernüberschuss0Bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.
|
1.1.-30.6.2024
1.344,5
|
1.1.-30.6.2023
2.525,8
|
Veränderung in %
-46,8
|
1.1.-31.12.2023
1.537,6
|
in Mio. €
Ergebnis je Aktie aus Konzernüberschuss (€)0Bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.
|
1.1.-30.6.2024
4,96
|
1.1.-30.6.2023
9,33
|
Veränderung in %
-46,8
|
1.1.-31.12.2023
5,68
|
in Mio. €
Retained Cashflow
|
1.1.-30.6.2024
880,0
|
1.1.-30.6.2023
2.238,0
|
Veränderung in %
-60,7
|
1.1.-31.12.2023
4.831,5
|
in Mio. €
Zahlungswirksame Nettoinvestitionen
|
1.1.-30.6.2024
2.159,9
|
1.1.-30.6.2023
1.602,3
|
Veränderung in %
34,8
|
1.1.-31.12.2023
2.739,8
|
in Mio. €
|
30.6.2024
|
31.12.2023
|
Veränderung in %
|
---|---|---|---|
in Mio. €
Nettoschulden
|
30.6.2024
12.585,4
|
31.12.2023
11.703.1
|
Veränderung in %
7,5
|
Nichtfinanzielle Leistungskennzahlen*
Zieldimension Kund*innen und Gesellschaft
|
1.1.-30.6.2024
|
1.1.-30.6.2023
|
Veränderung in %
|
1.1.-31.12.2023
|
---|---|---|---|---|
Zieldimension Kund*innen und Gesellschaft
Kundenzufriedenheitsindex EnBW/Yello
|
1.1.-30.6.2024
111 / 166
|
1.1.-30.6.2023
127 / 170
|
Veränderung in %
-12,6 / -2,4
|
1.1.-31.12.2023
130 / 161
|
Zieldimension Kund*innen und Gesellschaft
SAIDI (Strom) in min/a
|
1.1.-30.6.2024
5,9
|
1.1.-30.6.2023
5,6
|
Veränderung in %
5,4
|
1.1.-31.12.2023
19,3
|
Zieldimension Kund*innen und Gesellschaft
Zieldimension Mitarbeiter*innen
| ||||
Zieldimension Kund*innen und Gesellschaft
LTIF steuerungsrelevanten
Gesellschaften0Der LTIF steuerungsrelevant ohne Abfallwirtschaft sowie der LTIF gesamt, der die Abfallwirtschaft mit einbezieht, beinhalten ausschließlich Gesellschaften mit mehr als 100 Mitarbeiter*innen ohne externe Leiharbeiter*innen und Kontraktoren.0Neu vollkonsolidierte Gesellschaften werden für eine Übergangszeit von maximal drei Jahren nicht einbezogen. |
1.1.-30.6.2024
2,6
|
1.1.-30.6.2023
2,2
|
Veränderung in %
18,2
|
1.1.-31.12.2023
2,4
|
Zieldimension Kund*innen und Gesellschaft
LTIF gesamt0Der LTIF steuerungsrelevant ohne Abfallwirtschaft sowie der LTIF gesamt, der die Abfallwirtschaft mit einbezieht, beinhalten ausschließlich Gesellschaften mit mehr als 100 Mitarbeiter*innen ohne externe Leiharbeiter*innen und Kontraktoren.
|
1.1.-30.6.2024
4,3
|
1.1.-30.6.2023
3,1
|
Veränderung in %
38,7
|
1.1.-31.12.2023
3,7
|
* Die Werte der Top-Leistungskennzahlen Reputationsindex, People Engagement Index (PEI), „Installierte Leistung erneuerbare Energien (EE) in GW und Anteil EE an der Erzeugungskapazität in %“ sowie CO₂-Intensität werden ausschließlich zum Jahresende erhoben.
Mitarbeiter*innen
30.6.2024
|
30.6.2023
|
Veränderung in %
|
31.12.2023
|
|
---|---|---|---|---|
Mitarbeiter*innen0Anzahl der Mitarbeiter*innen ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse.0Die Personalstände für die ITOs (ONTRAS Gastransport GmbH, terranets bw GmbH und TransnetBW GmbH) werden nur zum Jahresende aktualisiert; unterjährig wird der Personalstand vom 31.12.2023 fortgeschrieben.
|
30.6.2024
29.329
|
30.6.2023
27.575
|
Veränderung in %
6,4
|
31.12.2023
28.630
|
In Mitarbeiteräquivalenten0Umgerechnet in Vollzeitbeschäftigungen.
|
30.6.2024
27.563
|
30.6.2023
25.932
|
Veränderung in %
6,3
|
31.12.2023
26.943
|