Zukunftsflexible Buchung: EnBW setzt auf Stade für LNG- und Wasserstoffimport
Karlsruhe/Stade. EnBW wird ab Inbetriebnahme jährlich drei Milliarden Kubikmeter LNG über den Hanseatic Energy Hub in Stade importieren. Die Kapazitäten wurden in den vergangenen Tagen im Rahmen eines Vermarktungsprozesses langfristig verbindlich gebucht und leisten einen signifikanten Beitrag zur Versorgungssicherheit Deutschlands mit bezahlbarer Energie. Darüber hinaus erhält EnBW die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt auf Ammoniak als wasserstoffbasierten Energieträger umzusteigen. Diese Option steht allen Kunden des Hanseatic Energy Hubs mit einem langfristigen Vertrag von mehr als 10 Jahren offen.
„Bei der EnBW arbeiten wir mit Hochdruck an der Transformation von fossilen Energieträgern wie Kohle zu nichtfossilen Energieträgern wie Wasserstoff. Die Zusammenarbeit mit dem Hanseatic Energy Hub fügt sich sehr gut in unsere Bestrebungen bis 2035 klimaneutral zu werden“, erklärt Georg Stamatelopoulos, Vorstand für Nachhaltige Erzeugungs-Infrastruktur bei der EnBW. „Zunächst stellen wir die Versorgungssicherheit mit Hilfe der LNG-Importe aus dem Terminal in Stade sicher und können langfristig Erdgas durch klimaneutralen, grünen Wasserstoff substituieren.“
Der Hanseatic Energy Hub ist ein zukunftsflexibles Baukastensystem für die grüne Energiewende, das die vielfältigen Möglichkeiten der Energieregion Stade nutzt. Terminal, Hafen, Industriepark und Anschlussinfrastruktur sind so ausgelegt, dass eine Umstellung modular erfolgen kann. Haupttanks, Rohrleitungen und sonstige unbewegliche Teile werden Ammoniak-ready in Betrieb genommen. Die Fundamente sind statisch bereits so ausgelegt, dass sie eine höhere Last aufnehmen können. Zudem wurden zusätzliche Flächen im Industriepark für separate Ammoniaktanks reserviert, um den Markhochlauf von Beginn an begleiten zu können.
„EnBW zeigt seit langem, wie ein kluger Umbau der Energieversorgung funktioniert. Wir freuen uns, dass der Hanseatic Energy Hub künftig für EnBW zum zentralen Energieimporthafen wird“, so Johann Killinger, Geschäftsführer und Mitgesellschafter des Hanseatic Energy Hubs. „Unser Baukastensystem und unser kommerzielles Angebot geben uns in Stade die notwendige Flexibilität, um maßgeblich zur Versorgungssicherheit beizutragen und parallel den Wasserstoffhochlauf in Deutschland zu begleiten.“
Sowohl EnBW als auch HEH setzen auf Ammoniak als Transportmittel für Wasserstoff, da Handling, Transport und Speicherung über viele Jahre erprobt sind. Ammoniak ist eine der am meisten hergestellten Chemikalien weltweit und vielfältig einsetzbar. Nach dem Transport kann es zu Wasserstoff rückverwandelt oder direkt als CO₂-neutraler Brenn- oder Treibstoff eingesetzt werden. Entsprechende Technologien machen rasche Fortschritte. Die Mitverbrennung von bis zu 20 % Ammoniak ist in kleineren Kraftwerken und Öfen bereits erfolgreich durchgeführt worden.
Über HEH
Der Hanseatic Energy Hub (HEH) ist ein zukunftsflexibles Terminal für verflüssigte Gase am Industriestandort Stade. Der unabhängige Hub sichert und diversifiziert den Importbedarf Deutschlands an bezahlbarer Energie. In einer ersten Ausbaustufe soll ab 2026 ein emissionsfreies LNG-Terminal in Betrieb genommen werden, dessen Infrastruktur auch für Bio-LNG und SNG zugelassen ist. Die geplante Regasifizierungskapazität beträgt 13,3 Mrd. m³/a und die Ausspeiseleistung 21,7 GW. Mit der Entwicklung neuer klimaneutraler Energiequellen wird der Hub auch den Import von Energieträgern auf der Basis von Wasserstoff erleichtern. HEH-Gesellschafter sind die Buss-Gruppe, Fluxys, die Partners Group (im Auftrag ihrer Kunden), sowie Dow.
Über EnBW
Die EnBW ist mit über 26.000 Mitarbeiter*innen eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa. Sie versorgt rund 5,5 Millionen Kund*innen mit Strom, Gas, Wasser sowie Dienstleistungen und Produkten in den Bereichen Infrastruktur und Energie. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist ein Eckpfeiler der Wachstumsstrategie und ein Schwerpunkt der Investitionen. Bis 2025 wird EnBW rund 4 Milliarden Euro in den weiteren Ausbau der Wind- und Solarenergie investieren. Ende 2025 soll über die Hälfte des Erzeugungsportfolios aus Erneuerbaren Energien bestehen. Das wirkt sich heute schon spürbar auf die Reduzierung der CO₂-Emissionen aus, die EnBW bis 2030 halbieren will. Bis 2035 strebt die EnBW Klimaneutralität an.
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Charlotte Holzum
im Auftrag der Hanseatic Energy Hub GmbH
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