Energiepartnerschaft für die Zukunft: Gambro und EnBW optimieren CO2-Bilanz

Hechingen. Seit 2002 betreibt die EnBW mehrere Erzeugungsanlagen für die Gambro Dialysatoren GmbH, eine Tochter des Pharma- und Medizinunternehmens Baxter International, und versorgt die elf Gebäude und Produktionsstätten auf dem Firmengelände in Hechingen mit Energie. Gemeinsam haben Gambro und die EnBW Contracting GmbH nun einen Plan zur weiteren Reduzierung von CO₂-Emissionen und zur Steigerung der Energieeffizienz entwickelt. Mithilfe der Nutzung von Abwärme und einer Wärmepumpe sollen bereits ab Ende 2025 CO₂-Emissionen in Höhe von 1.500 Tonnen pro Jahr vermieden werden. Damit erfüllt Gambro bereits seine für 2030 definierten Nachhaltigkeitsziele zur Reduzierung der CO₂- Emissionen – bis 2040 will Gambro die gesamte Energieversorgung klimaneutral gestalten.

Das Dekarbonisierungskonzept basiert auf der Nutzung von Abwärme, die beim Einsatz von Druckluft-Kompressoren für die Herstellung der Dialyseprodukte von Gambro entsteht. Bisher wurde diese nicht genutzt, sondern mit Hilfe von Strom rückgekühlt. Auch die Abwärme von heißem Abwasser aus einem der ansässigen Werke blieb bislang ungenutzt. Hier hat die EnBW hohe Einsparpotenziale identifiziert, um den Wirkungsgrad der eingesetzten Primärenergie wesentlich zu verbessern.

„Die Einsparungen lassen sich sogar noch steigern, indem wir die Temperatur im Heizungsnetz optimieren. Dafür werden wir unter anderem neue Wärmetauscher und größere Pufferspeicher nutzen“, sagt Andreas Hockun, Geschäftsführer von EnBW Contracting GmbH.

Der Weg zur Klimaneutralität bis 2040 ist in vier Phasen unterteilt. In der ersten Phase wird die Abwärme im bestehenden System genutzt, indem neue Wärmenetze gebaut werden. So reduzieren sich die CO₂-Emissionen am Standort bereits um 650 Tonnen pro Jahr. Dieses Einsparpotenzial lässt sich schnell realisieren und wird bis Mitte 2025 abgeschlossen sein. „Bereits mit kleineren Anpassungen, kombiniert mit gezielten wirtschaftlichen Investitionen, die verhältnismäßig schnell umsetzbar sind, kann man eine signifikante Wirkung erzielen. Hier setzen wir gerne an“, erläutert Hockun.

Im Jahr 2025 wird in Phase zwei eine Wärmepumpe installiert, die die Nutzung der Abwärme für Heizung und Warmwasser noch effizienter gestaltet. Ein neues Zählerkonzept, das den exakten Bedarf an Wärme ermittelt, wird parallel ebenfalls umgesetzt. EnBW Contracting investiert über 2 Millionen Euro in die Dekarbonisierungsmaßnahmen der ersten zwei Phasen.

In der dritten Phase, die 2026 beginnt, ist eine Hochtemperatur-Wärmepumpe geplant. Sie ermöglicht auch höhere Vorlauftemperaturen und wird zusätzlich in das bestehende Heizsystem integriert.

In der letzten Phase erarbeiten EnBW und Gambro gemeinsam das Konzept für eine klimaneutrale Energieversorgung. Die dafür benötigten Daten liefert das Zählerkonzept aus Phase eins und zwei. Diese dienen zur Auslegung der Hochtemperatur-Wärmepumpe.

„Mit unseren insgesamt elf Produktionsstätten in Hechingen mit ihren unterschiedlichen Erzeugungsanlagen und Wärmequellen ist ein Energieversorgungskonzept für den Standort eine komplexe Aufgabe. Die Kolleginnen und Kollegen der EnBW haben sich tief in alle Daten eingearbeitet und kennen unsere Anlagen ganz genau“, sagt Ralf Reimold, Associate Director Plant Engineering von Gambro und ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir damit nun Schritt für Schritt effizienter und nachhaltiger werden.“

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