EnBW verfestigt nachhaltige Unternehmensstrategie und strebt Klimaneutralität bis 2035 an
Karlsruhe. Der Vorstand der EnBW wird die Entwicklung des Unternehmens im Zuge der aktuellen Strategie „EnBW 2025“, aber auch darüber hinaus, konsequent an den Kriterien der Nachhaltigkeit ausrichten. „Wir werden jede Entscheidung und jede Investition daran messen und dadurch unser zukünftiges Wachstum fest mit Nachhaltigkeit verbinden“, betont EnBW-Chef Frank Mastiaux. Ein entsprechend umfassendes Maßnahmenpaket wurde dem Aufsichtsrat vorgestellt und wird in den kommenden Jahren umgesetzt. Im Vordergrund des 25 Maßnahmen starken Programms, das entlang der drei Nachhaltigkeitsdimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales ausgerichtet ist, steht das anspruchsvolle Ziel, bis 2035 die CO2-Emissionen des Unternehmens auf Netto-Null zu senken, in Teilbereichen sogar deutlich früher. Dabei hält sich die EnBW an die Vorgaben und Zielwerte des Pariser Klimaabkommens.
„Wir haben das Unternehmen seit 2013 konsequent umgebaut und neu ausgerichtet“, betont Mastiaux. „Dabei haben wir uns seit Beginn an Anforderungen der Nachhaltigkeit orientiert. Das zeigen unsere erheblichen Investitionen zum Beispiel in Erneuerbare Energien, Stromnetze und Elektromobilität, die Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze und ein intensiver Dialog mit Bürgern, Öffentlichkeit und NGOs. Mit unserer strategischen Ausrichtung auf das Thema kritische Infrastruktur werden wir diesen Kurs fortsetzen, um dabei eine zunehmend wichtige Rolle und Verantwortung in der Mitte unserer Gesellschaft zu übernehmen. Konsequente Nachhaltigkeit steht folglich im Zentrum unseres Denkens und Handelns auch über 2025 hinaus. Dafür stehen die jetzt beschlossenen Maßnahmen.“
Ökologische Dimension: Anspruchsvolle Klimaschutzziele und ein klarer Weg zum Ausstieg aus der Kohleverstromung
Angesichts der weltweiten intensiven Diskussionen um die dringende Notwendigkeit zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist die Klimaneutralität – so wie sie derzeit auch weit oben auf der Agenda der Bundesregierung und der Europäischen Kommission steht und vom Kapitalmarkt zunehmend eingefordert wird – das Top-Thema des Maßnahmenpakets. Mit dem Anspruch, bis spätestens 2035 als Gesamtunternehmen vollständig klimaneutral zu werden, hat sich die EnBW ein auch im Branchenvergleich ehrgeiziges Ziel gesetzt. Erste Konzerngesellschaften, etwa die Energiedienst Gruppe, sind bereits klimaneutral. Anfang 2021 folgt mit der Netze BW einer der ersten klimaneutralen Verteilnetzbetreiber in Deutschland. Bis 2030 will die EnBW ihre CO2-Emissionen halbieren. Finanzvorstand Thomas Kusterer: „Ein ehrgeiziges Ziel ist das eine, ein transparenter und jederzeit überprüfbarer Weg zum Ziel das andere. Gerade dies hat für uns im ständigen Dialog mit Gesellschaft und Politik einen hohen Stellenwert. Es gilt insbesondere aber auch mit Blick auf den Kapitalmarkt, der hier eine klare Linie verlangt. Deshalb setzen wir uns schon seit Jahren in internationalen Gremien für weltweit geltende Standards im Bereich der nachhaltigen Kapitalbeschaffung und Finanzierung ein, die wir bei der Begebung mehrerer grüner Anleihen angewendet haben.“
Das Ziel der Klimaneutralität erfordert den schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung, der in Deutschland durch das Kohleausstiegsgesetz bis 2038 erreicht werden soll. Derzeit beträgt die kohlebasierte Erzeugungskapazität der EnBW 4,6 GW. Technikvorstand Hans-Josef Zimmer: „Wir haben uns bereits vor dem Kohleausstieggesetz freiwillig von 40 Prozent besonders CO2-intensiver Erzeugung getrennt, aus ökologischen wie wirtschaftlichen Gründen. Bis 2030 werden wir weitere 2.500 Megawatt aus dem Betrieb nehmen und dann bis 2035 den kompletten Ausstieg vollziehen.“ Parallel wird das Unternehmen die Möglichkeiten eines Fuel Switch prüfen, das heißt die Umstellung von Kohle auf zunächst klimafreundlichere Gase und im zweiten Schritt dann auf CO2-freie grüne Gase bzw. Wasserstoff. Zimmer: „Abhängig von Marktgegebenheiten und politischen Rahmenbedingungen leisten wir mit einem Fuel Switch einen unmittelbar wirksamen Beitrag zur CO2-Reduktion, sichern die Energieversorgung und erhalten Betriebsstandorte und Arbeitsplätze.“ Der Rückzug aus der Kohleverstromung wird mit dem Abbau von Arbeitsplätzen vor allem an den jeweiligen Standorten verbunden sein. Das Unternehmen ist jedoch festen Willens, Auswirkungen auf die Mitarbeiter*innen durch neue Arbeitsplätze in Wachstumsbereichen und eine weit vorausschauende Personalplanung bestmöglich ausschließen zu können. Hierzu wird es auch Gespräche mit der Arbeitnehmerseite geben.
Ökonomische Dimension: Wachstum und neue Arbeitsplätze durch nachhaltige Investitionen und Portfolioentscheidungen
Mit der Strategie 2025 hat sich die EnBW entsprechend ihrer Kernkompetenz auf das Thema kritische Infrastruktur – auch über Energie hinaus – ausgerichtet. Mit dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Stromnetze, von Elektromobilität und Telekommunikation sowie dem Aufbau neuer Geschäfte ist gegenüber heute ein deutliches Ergebniswachstum von über 30 Prozent bis 2025 verbunden. Dafür sind erhebliche Investitionen in Höhe von 12 Milliarden Euro vorgesehen. Entsprechend hat die EnBW ihre Finanzierungsstrategie ausgerichtet und unter Nachhaltigkeitskriterien weiterentwickelt: Allein in den letzten zwei Jahren hat sie rund 2 Milliarden Euro über sogenannte Grüne Anleihen finanziert und sich als Wegbereiter eines auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Finanzwesens und einer entsprechend klimabezogenen Berichterstattung und Geschäftssteuerung in die internationale Diskussion eingebracht. Thomas Kusterer: „Wir werden künftig sämtliche Investitionen an Nachhaltigkeitskriterien ausrichten, was sich auch auf unsere Arbeitsplätze positiv auswirken wird. Schwerpunkte bleiben der fortgesetzte Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie der Strom- und Gasnetze. Diese werden zunehmend ergänzt durch weitere Aspekte nachhaltiger Infrastruktur und nachhaltigen Wirtschaftens, wie etwa der Elektromobilität als wesentlicher Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz, oder auch der Telekommunikation als Rückgrat einer modernen und digitalen Gesellschaft.“ Auch bei den neuen Geschäftsfeldern der EnBW steht der Nachhaltigkeitsaspekt im Zentrum aller Überlegungen. Bei der Planung neuer Stadtquartiere, wie zum Beispiel im Projekt des Stuttgarter Stöckach-Areals, setzt die EnBW die ökologischen und sozialen Aspekte des gesellschaftlichen Lebens an die erste Stelle.
Soziale Dimension: Menschen und Qualifikationen im Mittelpunkt
Nachhaltigkeit beginnt bei den Menschen. Entsprechend werden Führungskräfte und Mitarbeiter*innen zur Nachhaltigkeit motiviert und angeleitet. Dies umfasst zum Beispiel den Anspruch, den Papierverbrauch bis 2025 um bis zu 90 Prozent zu reduzieren und Dienstreisen streng nach CO2-Gesichtspunkten zu planen, und reicht über eine nachhaltige Beschaffungsstrategie bis hin zu nachhaltigen Betriebsrestaurants. „Mitarbeiter*innen sind unsere wertvollste Ressource. Deswegen begegnen wir den mit der Strategie EnBW 2025 verbundenen Herausforderungen mit einer Personalstrategie, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der individuellen Weiterentwicklung der Mitarbeiter*innen und dem Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit.“, erklärt Personalvorständin Colette Rückert-Hennen. So wurde im Bereich der konventionellen Erzeugung der EnBW, in der aktuell rund 1.200 Mitarbeiter*innen beschäftigt sind, frühzeitig auf Umschulung und Weiterqualifizierung gesetzt. Schon heute tragen Mitarbeiter*innen, die früher in einer konventionellen Anlage gearbeitet haben, mit ihrem technischen Know-how beispielsweise zum Betrieb der Offshore-Anlagen des Unternehmens bei. Zudem hat die EnBW 2016 ein Ausbildungsprogramm für Migrant*innen und Geflüchtete gestartet, das seitdem 60 Menschen in eine technische Ausbildung verholfen hat, und den Azubi- und DH-Jahrgang mit Rekordzahlen für das Ausbildungsjahr 2021 gestartet – mehr als 1.000 Nachwuchskräfte sind Stand heute bei der EnBW beschäftigt. Darüber hinaus wird der Ausbau der Elektromobilität, bei dem die EnBW inzwischen führend in Deutschland und darüber hinaus ist, begleitet von dem Angebot an alle rund 14.000 Mitarbeiter*innen des EnBW-Mutterkonzerns, zu günstigen Konditionen ein E-Fahrzeug leasen zu können, inklusive Lademöglichkeiten an allen EnBW-Standorten. „Wir sehen in den Mitarbeiter*innen die Architekten einer nachhaltigen Zukunft, sowohl des Unternehmens wie der eigenen.“, so Rückert-Hennen.
Mit einer Verankerung klar definierter Nachhaltigkeitskriterien in ihren Entscheidungsstrukturen und einer entsprechend durchgängigen Governance – unter anderem durch die Festlegung nicht-finanzieller Ziele im CSR-Komitee, die gleichrangige Gewichtung von Nachhaltigkeit bei Investitionsentscheidungen als auch deren Berücksichtigung bei Finanzierungsentscheidungen im Rahmen des Green Financing Committees – verfestigt die EnBW ihren Anspruch als nachhaltiger Infrastrukturpartner.
Weiterführende Informationen zum Nachhaltigkeitsprogramm der EnBW finden Sie online unter www.enbw.com/nachhaltigkeit.