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| Pressemitteilung

EnBW nimmt Standort-Abfalllager in Neckarwestheim in Betrieb und übergibt es an die staatliche BGZ

Übergabe ist gesetzlich vorgesehen und Teil der Neuordnung der kerntechnischen Entsorgung in Deutschland / EnBW hat nun alle Lager an den Staat übergeben
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Neckarwestheim. Die EnBW hat das auf dem Kraftwerksgelände in Neckarwestheim neu errichtete Standort-Abfalllager (SAL) in Betrieb genommen und heute (7. Dezember 2020) an die staatliche Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) übergeben. Die Übergabe ist im sogenannten „Entsorgungsübergangsgesetz“ geregelt. Darin ist vorgesehen, dass in Deutschland Zwischenlager wie das SAL im Rahmen der Neuordnung der kerntechnischen Entsorgung an die staatliche BGZ übergeben werden.

Das SAL in Neckarwestheim ist das letzte Zwischenlager der EnBW, dessen Betrieb vom Staat übernommen wird. Übergeben wurden bereits die Standort-Abfalllager in Philippsburg und Obrigheim. Diese Einrichtungen sind allesamt für die vorübergehende Lagerung von schwach- bis mittelaktiven Abfällen aus Betrieb und Rückbau der EnBW-Kernkraftwerke vorgesehen.

Darüber hinaus wurden auch die Standort-Zwischenlager in Philippsburg und Neckarwestheim an die BGZ übergeben. In diesen Lagern werden die verbrauchten Brennelemente der EnBW-Kernkraftwerke aufbewahrt. Die Lagerung findet insgesamt solange statt, bis der Staat für die jeweilige Abfallkategorie ein Endlager in Betrieb genommen hat.

EnBW hatte das Standort-Abfalllager als Teil der Rückbau-Infrastruktur errichtet

Das Standort-Abfalllager (SAL) in Neckarwestheim ist eine Einrichtung, die die EnBW ergänzend zu einem Reststoffbearbeitungszentrum (RBZ) als Infrastruktur für den Rückbau der Kernkraftwerke in Neckarwestheim aufgebaut hat. Zusammen sind die beiden Einrichtungen ein wichtiger Baustein in der für den Rückbau erforderlichen Logistik- und Entsorgungskette und damit Teil der Rückbau-Strategie der EnBW. Einen weitgehend identischen Gebäudekomplex hat die EnBW auch in Philippsburg errichtet.

Das Reststoffbearbeitungszentrum wird auch zukünftig von der EnBW betrieben

Im Reststoffbearbeitungszentrum werden zukünftig Stoffe aus dem Rückbau der am Standort befindlichen Kernkraftwerke so bearbeitet, dass das Volumen radioaktiver Abfälle auf ein Minimum reduziert wird. Gleichzeitig erhöht sich durch die Bearbeitung der Anteil der Wertstoffe, die wieder dem Stoffkreislauf zugeführt werden können. Damit setzt die EnBW auch Vorgaben aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz um, denn die Reststoffbearbeitung dient dem nachhaltigen Wirtschaften und der Schonung von Ressourcen. Ein weiterer Vorteil ist, dass rückbaubedingte Transporte auf ein Minimum reduziert werden können. Die Inbetriebnahmephase des RBZ in Neckarwestheim dauert derzeit noch an. Diese Einrichtung wird dann auch zukünftig von der EnBW betrieben und dient ausschließlich dem Rückbau der EnBW-Kernkraftwerke. Eine Nutzung für Dritte ist nicht vorgesehen und wurde auch nicht beantragt.

Die nach der Reststoffbearbeitung verbleibenden radioaktiven Abfälle fallen in die Kategorie schwach- bis mittelaktiv. Solange das vom Staat für diese Abfälle vorgesehene Endlager Schacht Konrad noch nicht in Betrieb genommen ist, muss eine geeignete, sichere Zwischenlagerung erfolgen. Hierfür ist das Standort-Abfalllager vorgesehen.

Die Bauarbeiten für RBZ und SAL hatten im Jahr 2016 begonnen. Nach der erfolgreichen Errichtung der Gebäude und dem Einbau der maschinentechnischen Ausstattung begann im vergangenen Jahr die Inbetriebnahmephase. In dieser Phase werden die verschiedenen, in den Gebäuden installierten technischen Einrichtungen nacheinander in Betrieb genommen und danach jeweils auf Basis von Unterlagen, die zuvor durch unabhängige Gutachter freigegeben worden waren, gründlich überprüft. Hierbei wird nicht nur die ordnungsgemäße Funktion geprüft, sondern auch das Zusammenspiel dieser technischen Einrichtungen miteinander. Dies wird ebenfalls durch unabhängige Gutachter sowie durch die zuständigen Behörden intensiv begleitet. Zum Abschluss dieser Phase im SAL hatte das Umweltministerium Baden-Württemberg bestätigt, dass die Voraussetzungen für die Inbetriebnahme erfüllt sind.

„Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme und Übergabe des SAL in Neckarwestheim arbeiten wir daran, trotz der Einschränkungen, die sich aus der Coronavirus-Pandemie ergeben, in den nächsten Wochen auch die Reststoffbearbeitungszentren in Philippsburg und Neckarwestheim in Betrieb zu nehmen“, sagt Jörg Michels, Chef der EnBW-Kernkraftsparte.

Alle EnBW-Kernkraftwerke sind in den Rückbauprozess eingebunden

Vier der fünf EnBW-Kernkraftwerke befinden sich bereits im Rückbau: das Kernkraftwerk Obrigheim, der Block I in Neckarwestheim sowie beide Blöcke in Philippsburg. Die Genehmigungen für den Rückbau dieser Anlagen liegen vollständig vor (siehe Pressemitteilung vom 31. Juli 2020). Für die fünfte Anlage – den Block II in Neckarwestheim – hat die EnBW den Rückbau frühzeitig beantragt, so dass mit dem Rückbau möglichst unmittelbar nach der Abschaltung dieser Anlage begonnen werden kann. Der Block II in Neckarwestheim darf noch maximal bis Ende 2022 Strom produzieren.

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