Offshore-Windprojekt Sørlige Nordsjø II wird in Kristiansand und Agder angesiedelt
Kristiansand/Hamburg. "Wir haben die strategische Entscheidung getroffen, dass Entwicklung, Betrieb und Wartung von Sørlige Nordsjø II (Südliche Nordsee II) von Kristiansand aus gesteuert wird. Die Provinz Agder, in der Kristiansand liegt, ist ein perfekter Standort für unsere Offshore-Windkraftanlagen. Sie liegt nur eine kurze Strecke von der Südlichen Nordsee II entfernt. Der Standort bietet einen guten Zugang zu qualifizierten Fachkräften, und im GCE Node-Cluster gibt es viele hoch interessante Zulieferunternehmen, mit denen wir bei der Entwicklung zusammenarbeiten können", so Atle Beisland, Geschäftsführer von Norseman Wind, und Holger Grubel, Leiter des Bereichs Offshore Windenergie bei EnBW.
Norseman Wind und EnBW planen die Entwicklung von 1,5 GW Offshore-Windenergie in der Südlichen Nordsee II, dem norwegischen Teil der Nordsee. Dies wird Norwegen mit erheblichen Mengen an neuer erneuerbarer Energie versorgen, was in Zeiten von Energieknappheit und hohen Preisen wichtig ist.
Die Südliche Nordsee II ist auch eine große industrielle Chance für die Region Agder. Die Erschließung wird etwa 35 Mrd. NOK (3,5 Mrd. €) kosten, und mindestens 50 % davon sollen an die norwegische Zulieferindustrie gehen. Die Technologie- und Zulieferunternehmen des Node-Clusters werden hier große Chancen haben. Der Prozess der Vergabe der ersten Aufträge ist bereits im Gange.
Die Entwicklungsorganisation von Norseman Wind und EnBW wird in der Region Agder mehrere hundert qualifizierte Arbeitsplätze im Zusammenhang mit Betrieb und Entwicklung schaffen, wenn die Regierung die entsprechenden Mittel bereitstellt. Kristiansand wird der Hauptsitz von Norseman Wind und der Sitz der norwegischen Niederlassung von EnBW sein, während Mandal eine wichtige Rolle als Bauhafen spielen könnte. Die erste Entwicklungsphase in der Südlichen Nordsee II wird ein jährliches Betriebs- und Wartungsbudget von 600 bis 800 Mio. NOK haben.
Es wird erwartet, dass das Ministerium für Erdöl und Energie die Zuteilungsrunde für die Südliche Nordsee II im 1. Quartal 2023 bekannt gibt und einem Erschließungsunternehmen vor Sommer nächsten Jahres Fläche zugeteilt wird.
"Wir sind zuversichtlich, dass die Entscheidung von Norseman Wind und EnBW, unsere Entwicklungsorganisation und den Hauptsitz nach Kristiansand zu verlegen, unsere Chancen auf den Zuschlag bei der Auktion erhöhen wird", so Beisland und Grubel.
Über EnBW
Die EnBW ist mit rund 26.000 Mitarbeiter*innen eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa. Sie versorgt rund 5,5 Millionen Kund*innen mit Strom, Gas, Wasser sowie Dienstleistungen und Produkten in den Bereichen Infrastruktur und Energie. Die installierte Leistung aus Erneuerbaren Energien wird Ende 2025 bei 50 Prozent des Gesamtportfolios liegen. Das wirkt sich heute schon spürbar auf die Reduzierung der CO₂-Emissionen aus, die EnBW bis 2030 halbieren will. Bis 2035 strebt die EnBW Klimaneutralität an.
Die EnBW untersucht im F&E-Bereich systematisch nach innovativen Windenergie-Technologien. Im Projekt „SkyPower100“ (FKZ 032417A-D) untersucht das Unternehmen gemeinsam mit SkySails Aspekte der Kommerzialisierung von Flugwindkraftanlagen. Im Projekt „Nezzy²“ untersucht die EnBW gemeinsam mit aerodyn die Potenziale eines Schwimmfundaments mit einem Doppel-Rotor als selbstausrichtendem Lee-Läufer. Im Projekt zum „Global Blockage Effect Baltic 2“ wurden mittels Weitbereichs-LIDAR eine Messkampagne durchgeführt und Windfeld-Simulationen von DNV verifiziert, um so den GBE von anderen Einflussfaktoren isolieren zu können. Darüber hinaus ist das Unternehmen in vielfältige internationale Projekte im Offshore Wind Accelerator (OWA) involviert. EnBW arbeitet als großer Betreiber mit unterschiedlichen Wartungskonzepten, die ständig weiterentwickelt werden und untersucht im Bereich Betrieb Offshore Wind kontinuierlich Innovationen zur Einbindung in die Arbeitsabläufe (z. B. VR für Ausbildung, Robotik für Inspektion).