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| Pressemitteilung

Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim ist nach Abschluss der Revision wieder am Netz

Anlage leistet wieder einen wichtigen Beitrag zur zuverlässigen und klimafreundlichen Stromversorgung in Baden-Württemberg
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Neckarwestheim. Der Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) ist nach Abschluss der diesjährigen Revision seit heute Morgen (Donnerstag, 16. Juli 2020) wieder am Netz. In den vergangenen Wochen wurden in der Anlage Prüf- und Instandhaltungstätigkeiten durchgeführt, Brennelemente ausgetauscht und mehrere technische Projekte umgesetzt. Das Wiederanfahren der Anlage fand nach der erfolgreichen Erledigung aller Arbeiten und – wie üblich – nach Zustimmung des baden-württembergischen Umweltministeriums statt, das als staatliche Aufsichtsbehörde den sicheren Zustand des Kernkraftwerks überwacht.

Revisionsprogramm wurde erfolgreich umgesetzt

Neben den jährlichen Routinearbeiten gehörten auch Instandhaltungsmaßnahmen an Großkomponenten und größeren Systemen zu den geplanten Tätigkeiten. So wurden beispielsweise an jeweils einer der drei Hauptspeisewasserpumpen und Hauptkondensat-pumpen sowie an zwei der vier Frischdampfarmaturen Grundüberholungsarbeiten durchgeführt. Darüber hinaus umfasste das Revisionsprogramm Prüfungen an den Hauptkühlmittelleitungen und Druckspeichern, Inspektionen von Turbinen, Generator und Kondensator im Maschinenhaus sowie Instandhaltungsarbeiten an Transformatoren.

Heizrohre der Dampferzeuger waren und sind dicht – ihre sichere Funktion ist erneut bestätigt und gewährleistet

Einen weiteren Schwerpunkt der Revision bildete – wie schon in den vergangenen Jahren – die umfangreiche Untersuchung aller rund 16.400 Heizrohre der vier Dampferzeuger. „Angesicht einiger Behauptungen, die zu diesem Thema in den vergangenen Wochen aufgestellt und teilweise mit einem vordergründig wissenschaftlichen Anstrich versehen wurden, möchten wir nun, nach Abschluss der Revision, über die Fakten sowie über die seriöse fachliche Bewertung dieser Fakten berichten“, sagt Christoph Heil, der als Geschäftsführer der EnBW Kernkraft GmbH für GKN II zuständig ist.

› Alle Dampferzeuger-Heizrohre sind dicht. Darüber bestand – wie bereits in den Vorjahren – allein schon aufgrund der sensiblen Instrumentierung, die auch im laufenden Betrieb eine Überwachung gewährleistet, jederzeit Klarheit.

› Bereits im Jahr 2018 wurde die genaue Ursache für die damals festgestellten spezifischen Befunde an den Dampferzeugerheizrohren im Rahmen einer umfassenden Analyse ermittelt.

› Die von der EnBW im Jahr 2018 auf Basis der Ursachenanalyse eingeleiteten Maßnahmen, um diese, an nur wenigen Rohrwänden der insgesamt rund 16.400 Rohre festgestellten, spezifischen Schwächungen zu reduzieren, waren und sind erwiesenermaßen erfolgreich.

› So hat sich die ohnehin geringe Anzahl von Rohren, an denen in der Vergangenheit diese Schwächungen festgestellt worden waren, nochmals drastisch reduziert. Von den insgesamt vorhandenen rund 16.400 Rohren waren im Jahr 2018 191 Rohre betroffen, im Jahr 2019 waren es 101 Rohre und jetzt, im Jahr 2020, sind es nur noch 7 Rohre. Dies stellt einen Rückgang der Befunde gegenüber dem Vorjahr um 93 Prozent dar. Darüber hinaus sind die aktuell festgestellten 7 Befunde jeweils nochmals geringfügiger ausgefallen als die Befunde der Vorjahre.

› Das im Jahr 2018 entwickelte Instandhaltungskonzept für betroffene Rohre hat sich erneut als geeignet erwiesen. Alle in den vergangenen Jahren durchgeführten Instandhaltungsmaßnahmen sind weiterhin wirksam. Das gleiche Instandhaltungskonzept wurde nun auch in dieser Revision angewendet. Die erwähnten sieben Rohre wurden vorsorglich stabilisiert und verschlossen.

› Es steht damit außer Frage, dass die Anlage GKN II stets sicher betrieben wurde und auch jetzt, nach Abschluss der Revision, weiter sicher betrieben wird.

› Die Ursachenbeschreibung für die festgestellten Befunde, die von der EnBW 2018 eingeleiteten Gegenmaßnahmen, das von der EnBW umgesetzte Instandhaltungskonzept und die insgesamt geführten Nachweise wurden vom Umweltministerium und von den behördlich beauftragten unabhängigen Gutachtern erneut bestätigt. Diese Bestätigung umfasst auch die Feststellung, dass alle von der EnBW getroffenen Maßnahmen und erbrachten Nachweise im Einklang mit dem geltenden kerntechnischen Regelwerk stehen. Über die bei den Untersuchungen gewonnenen, sehr positiven Erkenntnisse hatte das Umweltministerium bereits am 10. Juli 2020 in einer Pressemitteilung berichtet.

› Darüber hinaus belegen fundierte Fachgutachten, die im Auftrag des baden-württembergischen Umweltministeriums erstellt wurden, dass die Integrität der Dampferzeuger von GKN II gemäß den Anforderungen des kerntechnischen Regelwerks gewährleistet ist.

› Die EnBW wird im Sinne ihrer sicherheitsgerichteten Haltung auch in der Revision im Jahr 2021 wieder alle Dampferzeuger-Heizrohre einer Untersuchung unterziehen.

Die Revision stand insgesamt unter der Aufsicht des baden-württembergischen Umweltministeriums und wurde im Auftrag des Ministeriums von Gutachtern des TÜV Süd begleitet.

Rund 600 zusätzliche Fachkräfte von Hersteller- und Spezialfirmen haben das Team des GKN bei der Umsetzung des gesamten Revisionsprogramms unterstützt. Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie haben weitreichende vorsorgliche Maßnahmen zum Gesundheitsschutz aller an der Revision beteiligten Personen beigetragen. So waren die Infektionsschutzmaßnahmen, die die EnBW an ihren Standorten bereits frühzeitig und grundsätzlich eingeleitet hatte, gezielt auf die vorübergehend erhöhte Personenzahl in Neckarwestheim während der Revision übertragen worden. Dies geschah in Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde sowie den zuständigen Gesundheitsämtern der Landkreise Heilbronn und Ludwigsburg. Die Einhaltung und Angemessenheit der Maßnahmen wurde im Auftrag der EnBW von einem unabhängigen Fachdienstleister sowohl vorab als auch während der laufenden Revision überprüft.

GKN II ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.400 Megawatt und wird von der EnBW Kernkraft GmbH betrieben. Die Anlage ging 1989 in Betrieb und hat im Jahr 2019 über zehn Milliarden Kilowattstunden Strom produziert. Spätestens Ende 2022 endet der Leistungsbetrieb von GKN II. Danach soll zügig mit dem Rückbau der Anlage begonnen werden. Den erforderlichen Antrag hat die EnBW bereits im Jahr 2016 frühzeitig eingereicht. Der Block I am Standort Neckarwestheim (GKN I) ist seit 2011 endgültig abgeschaltet und wird seit 2017 zurückgebaut.

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