"Ausgesprochen engagiert"
Frauke Burgdorff hat mit ihrem Büro „Burgdorff Stadt“ die Bürger-Werkstätten konzipiert und diese inhaltlich intensiv begleitet. Wir haben die Raumplanerin zu ihren persönlichen Eindrücken der beiden Veranstaltungen befragt und wollten zudem wissen, wie es nun im Prozess für die Bürgerschaft weitergeht.
Gleichermaßen vorsichtige und wissbegierige Gäste
Ich habe gleichermaßen vorsichtige und wissbegierige Gäste erlebt, die sich im Laufe des Tages immer mehr auf den Prozess des Mitgestaltens eingelassen haben. Zum Teil waren sie vorsichtig, weil der Prozess für viele zu schnell gestartet wurde und mit Beginn der ersten Veranstaltung noch nicht klar genug war, wo die Ergebnisse wirken werden. In den vier Arbeitsgruppen ging es dann jeweils ausgesprochen inhaltlich und engagiert zu. Es ist unglaublich, wie viel Wissen die Teilnehmenden über nachhaltige Stadtentwicklung, über Wohnen und über ihren Stadtteil mitgebracht haben.
Sowohl als auch. Ich hatte erwartet, dass die heutigen Nachbarn vor allem skeptisch auf die Entwicklung am Stöckach reagieren – so erleben wir es mit unserem Büro zurzeit in ganz Deutschland. Das war nicht der Fall, gerade die Nachbarn waren engagiert dabei und haben sehr hohe Ansprüche formuliert.
Insbesondere wurden die Öffnung des Quartiers in die Nachbarschaft, die neutrale Wirkung auf das lokale Klima und die nachhaltige Ressourcenverwendung häufig genannt. Genau so intensiv wurde ein vielfältiges günstiges Wohnungsangebot eingefordert. Es wurde ausführlich über unterschiedlichste Wege diskutiert, die Auswirkungen auf den Verkehr so gering wie möglich zu halten. Viele, viele andere Punkte wurden noch genannt.
Am 1. Juni sind alle Interessierten herzlich eingeladen, die Dokumentation der Bürger-Werkstätten noch einmal zu kommentieren und Anmerkungen zum Auslobungstext zu hinterlassen. Die Dokumentation wird als ein Teil der Auslobung am 25. Juni dem Preisgericht und dann auch den Architektinnen und Architekten übergeben. Sie wird aber hoffentlich auch darüber hinaus ein Fundament für die weitere Entwicklung sein. Ab 1. Juni können sich zudem Interessierte zur Wahl stellen, um als sachverständige Bürger im Wettbewerb mitzuwirken.