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Das Gespräch wurde aufgezeichnet, sodass Sie die Veranstaltung jederzeit hier noch einmal mitverfolgen können: Webcast
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Bürgerbeteiligung als wichtiges Element

Für Stadtplaner Robert Bjarnason ist die Beteiligung der Bürger immens wichtig. In der isländischen Hauptstadt Reykjavik hat er die digitale Abstimmungsplattform „My Neighbourhood“ ins Leben gerufen, auf der Bürger Projekte vorschlagen und über diese abstimmen können. Auf diese Weise werde Vertrauen in die Politik geschaffen. Partizipation sei immer auch Bildung. Denn die Menschen lernten auch einzuschätzen, wie viel manche Dinge kosten und was realistisch ist. Es sei allerdings viel Information und Kommunikation nötig, um möglichst viele Bevölkerungsgruppen mit ins Boot zu nehmen. Von Andrian organisiert für die EnBW die Bürger-Werkstätten zum neuen Stöckach. Auch hier sind verschiedene Interessensgruppen vertreten, für Kinder gab es eine eigene Ideenwerkstatt. „Der Mensch macht das Quartier aus. Es wird lebenswert, wenn es Raum für Fantasie und Teilhabe gibt. Und man muss im Quartier alt werden können.“

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Neue Wohnformen und flexible Räume

Auch die zugeschalteten Gäste Oona Horx-Strathern, Prof. Dr. Christine Hannemann und Robert Bjarnason standen im Stadtgespräch Rede und Antwort.

Doch was ist dafür notwendig? Mehrere Trends beeinflussen laut Hannemann das künftige Wohnen: Zum einen sei das Wohnen in der Stadt wieder viel bedeutender als in den 60er oder 70er Jahren. Ein zweiter wichtiger Aspekt sei die Individualisierung mit all ihren Folgen. Denn gerade im Alter führe dies oft zu großer Einsamkeit. „Man muss also Wohnprojekte schaffen, die die Gemeinschaft fördern.“ Als dritten Punkt nannte sie die Transformation der Arbeitswelt, u.a. mit der Aufhebung der bisherigen Trennung von Wohnen und Arbeiten. In den letzten Monaten der Corona-Pandemie war dies für viele Menschen bereits Realität. Aus Platzgründen könne aber nicht jeder dauerhaft sein Büro in die Wohnung integrieren. Als konkrete Lösungsansätze für diese Veränderungen kamen zum Beispiel Wohngemeinschaften für Senioren oder Co-Working-Spaces, also Büroräume zur gemeinsamen und flexiblen Nutzung, zur Sprache. All das ist in den Planungen für den neuen Stöckach bereits berücksichtigt. Bedürfnisse können sich aber auch verändern. „Wir müssen offen bleiben und flexibel sein, falls man in zehn oder mehr Jahren etwas anderes braucht“, betonte von Andrian.

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Großer Bedarf an Pflegeplätzen

Dr. Alexandra Sußmann betont die sozialen Aspekte einer Smart City.

Als Sprachrohr für die Menschen, die am freien Wohnungsmarkt nicht unterkommen, sieht sich Sozialbürgermeisterin Sußmann. In Stuttgart fehle es an Pflegeplätzen, betreutem Wohnen sowie Wohnungen für Geflüchtete und Wohnungslose. Entsprechender Bedarf wurde für das neue Stadtquartier angemeldet. „Das ist natürlich immer ein Aushandlungsprozess.“ Wichtig findet auch Sußmann Räume, die man flexibel für gemeinschaftliche Zwecke nutzen kann – um Begegnungen zu ermöglichen oder auch bei Bedarf Lernräume für Kinder einzurichten. Teilnahme ist für Sußmann auch mit „Teilgabe“ verbunden, also sich ehrenamtlich zu engagieren und sich zum Beispiel in der Nachbarschaftshilfe einzubringen.

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Dr.-Ing. Stefanie von Andrian als Gastgeberin und eine der Projektverantwortlichen der EnBW.

Smart Community

In der Stadtplanung war in den letzten Jahren oft von der „Smart City“ die Rede. Damit war vor allem Digitalisierung und technische Vernetzung gemeint. Trendforscherin Horx-Strathern spricht dagegen von der „Smart Community“, die es heute braucht. Der Mensch steht dabei im Mittelpunkt. Gerade in der letzten Zeit während der Corona-Pandemie haben viele gemerkt, wie wichtig eine funktionierende Nachbarschaft und das soziale Miteinander sind. „Auch ein Orchester braucht viele verschiedene Musiker.“ Auch die Bedeutung einer intakten Umwelt sei vielen noch mehr als bisher bewusst geworden. „Dieses Mindset ist wichtig für die Zukunft.“

Und was wünschen sich die Bürger? Bei der Kurz-Umfrage während des Stadtgesprächs konnten die Teilnehmer unter verschiedenen Begriffen für ein lebenswertes Stadtquartier wählen. „Öffentliche Plätze“ wurde an vorderster Stelle genannt, genauso wie „bezahlbarer Wohnraum“ und „kurze Wege“. Aber auch der „Austausch mit der Nachbarschaft“.

Im September ist ein weiteres Stadtgespräch mit Experten geplant. Dann wird es um die Frage gehen, wie sich nachhaltige Stadtquartiere finanzieren.

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