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EnBW Windkraft-Projektleiterin Eva Karlowatz

In der Eifel-Gemeinde Neuendorf drehen sich seit Februar 2023 zwei Windräder. Ein Projekt, das dank Einsatz der beteiligten Behörden und Gemeinden vergleichsweise schnell umgesetzt werden konnte. Etwa zwei Jahre dauerte das Genehmigungsverfahren, 15 Monate die Phase vom Zuschlag bis zur Inbetriebnahme. „Solche Projekte motivieren ungemein,“ sagt Eva Karlowatz. Die studierte Wirtschaftsingenieurin ist bei der EnBW als Projektleiterin in der Projektentwicklung tätig und betreut Windkraftanlagen von der Standortsuche bis zum Baubeginn. Zu ihren Aufgaben zählen die Begleitung des Genehmigungsverfahren und die Steuerungen von Gutachten genauso wie die Kommunikation mit Stakeholdern. „Neben fachlichen Kenntnissen ist in meinem Job viel Fingerspitzengefühl gefragt,“ sagt Karlowatz. „Hinter jedem Windrad stehen schließlich Menschen mit unterschiedlichen Ansprüchen.“

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Fachkräftelücke in 190 relevanten Berufen

Projektleiter*innen wie Eva Karlowatz sind derzeit besonders gefragt. Nicht nur bei Energieversorgern wie der EnBW. Der Ausbau der erneuerbaren Energien erfordert viele Fachkräfte, die auch in anderen Branchen wie etwa im Baugewerbe gesucht werden – und bereits jetzt knapp sind. Laut einer aktuellen Studie des Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) beträgt die Fachkräftelücke in den identifizierten 190 Berufen, die für den Ausbau der Wind- und Solarenergie relevant sind, derzeit 216.252 Personen im Jahresdurchschnitt. Eine Studie im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen ergab zudem, dass bis zum Jahr 2030 etwa 440.000 zusätzliche Fachkräfte nötig sind, um die Energieziele der Bundesregierung zu erreichen.

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Arbeitskräftebedarf nach Sektoren, Qualifikationen und Berufen zur Umsetzung der Investitionen für ein klimaneutrales Deutschland, Kurzstudie im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Demografischer Wandel verschärft Fachkräftemangel

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Viele Arbeitnehmer*innen der sogenannten Babyboomer-Jahrgänge 1955 bis 1969 gehen bald in Rente. So verliert Deutschland bis 2035 sieben Millionen Arbeitskräfte – wenn nicht gegengesteuert wird. Das geht aus einer Untersuchung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Auf alarmierende Zahlen kommt auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.: Laut seiner Prognose müssen in der Branche neben dem schon jetzt hohen und stetig steigenden Bedarf an qualifizierten Kräften in den kommenden zehn Jahren 25 Prozent der Stellen neu besetzt werden.

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2021 arbeiteten rund 344.100 Menschen im Bereich erneuerbare Energien. Die Beschäftigungszahlen der vergangenen Jahre spiegeln die Marktentwicklung in Deutschland wider. Auf einen starken Zuwachs bis 2011 zeigte sich in den Folgejahren aufgrund energiepolitischer Entscheidungen ein deutlicher Rückgang – Beschäftigte, die heute fehlen, um die ambitionierten Klimaziele Deutschlands zu erreichen. Erst seit 2019 kommt es wieder zu leichten Zunahmen der Beschäftigung. Für die kommenden Jahre ist aufgrund des geplanten Ausbaus der erneuerbaren Energien mit starkem Zuwachs zu rechnen.

Grüne Berufe im Aufwind

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Für viele Arbeitnehmende wird die Sinnhaftigkeit ihrer Beschäftigung immer wichtiger. Dass sie diesen bei ihrer aktuellen Tätigkeit vermissen, gaben in einer aktuellen Studie des Jobnetzwerks Xing etwa 26 Prozent der Befragten als Grund für einen Jobwechsel an. Insbesondere junge Menschen reicht es nicht, wenn ein Job lediglich ein gutes Gehalt und eine ausgeglichene Work-Life-Balance mitbringt. In der Shell-Jugendstudie von 2019 gaben bereits 59 Prozent der 12- bis 25-Jährigen an, ihnen sei „sehr wichtig“, im Job etwas Sinnvolles zu tun. Grüne Jobs sind gefragt: Laut einer Studie des Soziologen Markus Janser vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hatten 2012 hatten rund 18 Prozent der Beschäftigten einen Beruf mit Klimaschutzanteilen, 2020 war es fast ein Viertel.

Junge Talente, die auf einen Einstieg in die Windenergiebranche hinarbeiten möchten, können dies unter anderem in einem von deutschlandweit knapp 200 Studiengängen tun – vom Energie- und Umweltmanagement an der Uni Flensburg bis zum Studiengang Regenerative Energietechnik an der Hochschule München. Für Berufstätige gibt es beispielsweise das „Windstudium“, ein Weiterbildungsprojekt der Universitäten Bremen, Hannover und Oldenburg. Bis diese Fachkräfte in den Arbeitsmarkt einsteigen können, werden allerdings noch Jahre vergehen.

Mit Aus- und Weiterbildungsoffensive gegen Engpass

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Der Arbeitsmarkt entwickelt sich derzeit von einem Angebots- zum Nachfragemarkt. Dem Jobnetzwerk Xing zufolge kündigte jede*r vierte Wechselwillige den Job, ohne bereits einen neuen in Aussicht zu haben: Das nächste Angebot wird in der Regel nicht lange auf sich warten lassen. Für die EnBW wird es trotz attraktiver Leistungen für Mitarbeitende immer schwieriger, qualifizierte Fachkräfte zu finden. Engpässe gibt es bei der EnBW besonders in der IT und im technisch-gewerblichen Bereich. Auch für den hochspezialisierten Bereich Wind Offshore fehlen Mitarbeitende. Die EnBW versucht mit unternehmenseigenen Weiter- und Ausbildungsprogrammen den Fachkräftemangel kurzfristig abzufedern. Mittel- und langfristig müssen Bund und Länder aber auch verbesserte Rahmenbedingungen schaffen.

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Von Planung bis Instandhaltung – Diese Fachkräfte benötigt die Windenergiebranche

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Für den Ausbau der Windenergie besteht ein überaus heterogener Fachkräftebedarf. Hier ein Überblick über gefragte Berufsbilder.

(Quelle: KOFA Studie 02/2022: Energie aus Wind und Sonne - Welche Fachkräfte brauchen wir?)

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