Ein Verbundprojekt von naturenergie hochrhein AG und EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Mit der Errichtung einer eigenen Power-to-Gas-Anlage zur CO₂-freien Herstellung „grünen“ Wasserstoffs mittels Elektrolyse hat die naturenergie hochrhein AG, eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, ihre Vorreiterrolle in der Energiewende unter Beweis gestellt. Seit Januar 2021 bildet die Anlage das Herzstück des staatlich geförderten Projektes „Reallabor H2-Wyhlen“.
Als Energieträger der Zukunft spielt Wasserstoff eine Schlüsselrolle für die Energiewende. In den sogenannten Reallaboren der Energiewende, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) 2019 in einem Ideenwettbewerb ausgeschrieben hat, ist Wasserstoff aus der Elektrolyse („grüner Wasserstoff“) daher ein zentrales Element. Eines der Gewinner-Projekte ist H₂-Wyhlen. Im Rahmen dieses Projekts soll auf absehbare Zeit die größte Produktionskapazität für grünen Wasserstoff in Süddeutschland am Standort Grenzach-Wyhlen entstehen.
Kurz erklärt: Reallabore der Energiewende
Der auf die energiewirtschaftliche Praxis ausgelegte Fokus der Reallabore der Energiewende zeigt sich auch bei H₂-Wyhlen. Denn zunächst wollen die Projektpartner gemeinsam ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept für eine Power-to-Gas-Anlage entwickeln. Dieser Plan legt die betriebswirtschaftliche Grundlage für den Ausbau der Anlage, die naturenergie hochrhein AG, der Koordinator des Projekts, bereits seit 2019 erfolgreich betreibt.
Projektsteckbrief
Name: Reallabor H₂-Wyhlen
Ziele:
- Erweiterung der Elektrolyseanlage um 5 MW und der ZSW Versuchsanlage auf bis zu 1 MW
- Nutzbarmachung der Abwärme
- Gesellschaftliche Technikforschung durch Dialogik gGmbH
- angewandte Elektrolyseforschung unter Federführung von ZSW
Fördersumme für das Konsortium: ca. 15 Mio. €
Gesamtprojektkosten: ca. 40 Mio. €
Projektlaufzeit: 2021-2026
Das Reallabor ist eine Riesenchance, weitere Einsatzmöglichkeiten unseres grünen Wasserstoffs zu erproben und dabei diverse Aspekte klug zu verknüpfen, um den CO₂-Ausstoß zu senken.
- Konsortialführer
- Gesamtprojektleitung und Kommunikation
- Betreiber des Wasserkraftwerks und der Wasserstoffanlage Grenzach-Wyhlen
- Ansprechpartnerin: Dr. Reihaneh Zohourian
- Verbundpartner
- Entwicklung von fertigungsoptimierter Elektrolyseure
- Technisches Monitoring des Reallabors
- Ansprechpartner: Dr. Ben Haugk
- Verbundpartner
- Galvanische Elektrodenbeschichtigung
- Ansprechpartner: Michael Kolb
- Verbundpartner
- Sozialwissenschaftliche Begleitung: Partizipation und gesellschaftliche Technikforschung
- Ansprechpartnerin: Sarah-Kritstina Wist
- assoziierter Partner
- Industrielle H₂-Nutzung für chemische Vitamin-Produktion
- Ansprechpartner: Ludwig Schmidt-Bruecken
Am Standort besteht bereits eine 1-MW alkalische Power-to-Gas-Anlage, die im Rahmen eines ¹Zentrum für Solar und Wasserstofftechnik Baden Württemberg
²Fraunhofer Gesellschaft Institut für Solare Energiesysteme
Funktion der bestehenden Power-to-Gas-Anlage
Wasserstoff aus Elektrolyse ist ein Zukunftsthema für die Energiewirtschaft. Mit dem Reallabor ‚H₂-Wyhlen' können wichtige neue Fähigkeiten für zukünftiges Geschäft aufgebaut werden.
Folgende Erweiterungen sind geplant:
- Neubau einer 5 MW-Power-to-Gas-Anlage
- Erweiterung des bestehenden H₂-Druckspeichers um eine Kapazität von 3,8 t mit 500 bar
- Erweiterung der ZSW Versuchsanlage auf bis zu 1 MW
Auftragsvergabe für die Wasserstoff-Elektrolyseanlage an APEX
Das Unternehmen APEX hat den Zuschlag als Generalunternehmer zur Planung, Auslegung, Herstellung, Lieferung, Montage und Realisierung einer Power-to-Gas-Anlage gemeinsam mit den Subunternehmen Plant Engineering für die Ingenieursleistungen, Plug Power für den Elektrolyseur, Maximator für den Wasserstoff-Verdichter, sowie Wystrach für den Wasserstoff-Speicher erhalten. Als Elektrolysetechnologie wurde eine PEM (Proton-Exchange-Membrane) ausgewählt.
Terminplan
Zeitrahmen
|
Entwicklung
|
---|---|
Zeitrahmen
|
Entwicklung
|
Zeitrahmen
|
Entwicklung
|
Zeitrahmen
|
Entwicklung
|
Zeitrahmen
|
Entwicklung
|
Zeitrahmen
|
Entwicklung
|
Zeitrahmen
|
Entwicklung
|
Genehmigung
Um die Anlage erweitern zu können ist sowohl ein vorhabenbezogener Bebauungsplan, als auch eine Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG ) erforderlich. Hierbei arbeiten wir eng mit der Gemeinde Grenzach-Wyhlen und dem Regierungspräsidium Freiburg zusammen.
Auch eine frühzeitige Beteiligung der Anwohner ist entscheidend. Gemeinsam mit dem Verbundpartner Dialogik wurde deshalb eine Umfrage rund um das Thema Wasserstoff am Standort durchgeführt. Die ersten Ergebnisse dieser Umfrage sind sehr positiv.
Zweite Power-to-Gas-Anlage am Wasserkraftwerk Wyhlen soll Ende 2025 in die Produktion gehen.
- EnBW-Pressemeldung vom 11.06.2024: naturenergie & EnBW_Neues Reallabor für grünen Wasserstoff | EnBW
Bildergalerie
Am 05.04.2023 hat der erste Bürgerdialog des Reallabors „H2-Wyhlen“ stattgefunden. Gemeinsam mit EnBW und naturenergie hochrhein AG Projektteam, Infracon, APEX, Plant Engineering und mehreren Gutachtern haben wir dabei am Beispiel verschiedener Themeninseln die Fragen der Bürger rund um das Thema Wasserstrategie, Anlagenauswirkungen, Schallschutz, Verkehrsplanung, Anlagensicherheit und Umweltauswirkungen beantwortet und ihre Verbesserungsvorschläge für uns mitgenommen. Darüber hinaus waren die Vertreter der zuständigen Genehmigungsbehörden, Regierungspräsidium Freiburg und Gemeinde Grenzach-Wyhlen dabei, und standen den Bürgern für Fragen bezüglich der Genehmigung zur Verfügung.
Wir freuen uns sehr, dass die Errichtung der Wasserstoffanlage durch die Bürger als positiv empfunden wird. Grenzach-Wyhlen hat damit gute Aussichten, zu einem Innovationsstandort für grünen Wasserstoff in Baden-Württemberg zu werden.
Downloads Info-Plakate
Bildergalerie
Gern unterstützen wir Sie bei der Implementierung von Wasserstofftechnologie, so dass Sie von den Vorteilen dieser sauberen Energie profitieren. Eines unserer ersten Projekte in diesem Bereich ist die Produktion von bis 720 Tonnen Grünem Wasserstoff pro Jahr am Standort Grenzach-Wyhlen ab dem Q1 2025. Der hier mittels eines Laufwasserkraftwerks produzierte hochwertige und kosteneffektive Grüne Wasserstoff kann Ihnen helfen, eine nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung zu gewährleisten.
Möchten Sie zum Vermarktungsprozess des Grünen Wasserstoffs eingeladen werden? Dann registrieren Sie sich bitte hier: