Ministerpräsident Kretschmann und Umweltministerin Walker besuchen EnBW-Projekt im Rahmen des NABU-Programms „UnternehmensNatur“
Biberach – Damit es auf ihrem Firmengelände wieder summt und zwitschert, haben sich mehr als 80 Unternehmen aus dem Südwesten im Rahmen des vom Land Baden-Württemberg geförderten Projekts „UnternehmensNatur“ durch den NABU und die Flächenagentur Baden-Württemberg beraten lassen. So auch die EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Seit heute gestaltet das Unternehmen seine Außenanlagen am Standort in Biberach an der Riß umfangreich neu. Das Ziel: Die Bedingungen der heimischen Artenvielfalt fördern und Klimaresilienz im urbanen Raum am Standort verbessern.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Umweltministerin Thekla Walker haben sich am Nachmittag vor Ort die Pläne der EnBW erläutern lassen. Mit der Pflanzung eines heimischen Apfelbaums läuteten sie am heutigen „Tag der Streuobstwiese“ gemeinsam mit dem NABU-Landesvorsitzenden Johannes Enssle und dem EnBW-Vorstandsvorsitzenden, Andreas Schell, die als Teil der Umgestaltung geplante Erweiterung der Streuobstwiese auf dem Firmengelände ein.
Ministerpräsident Kretschmann: „Biodiversität ist größte Gemeinschaftsaufgabe unserer Zeit“
„Firmenflächen naturnah zu gestalten, heißt auch, wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen und das Mikroklima zu verbessern. Mithilfe des Projekts „UnternehmensNatur“ wird die EnBW ihren Standort Biberach ökologisch und optisch aufwerten. Davon profitieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genauso wie die Natur“, so Ministerpräsident Kretschmann. „Neben dem Klimaschutz sind Biodiversität und die Begrenzung des Artensterbens die großen Gemeinschaftsaufgaben unserer Zeit – schließlich erleben wir momentan weltweit das größte Artensterben seit der Kreidezeit. Auch die Landesregierung setzt sich deswegen für Biodiversität ein, etwa mit unserem bundesweit einmaligen Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt und dem Strategiedialog Landwirtschaft.“
Umweltministerin Walker sieht Oasen für heimische Natur
„Ich freue mich, dass viele Unternehmen, wie die EnBW in Biberach, bereits erste Maßnahmen umsetzen, um ihre Gelände naturnah umzugestalten. Die Unternehmen schaffen damit wahre Oasen für unsere heimische Natur und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt“, sagt Umweltministerin Thekla Walker.
Der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle unterstreicht: „Die Unternehmen haben eine große Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt in Stadt und Dorf. Fast 74.000 Hektar Industrie- und Gewerbefläche gab es 2019 in Baden-Württemberg. Durch das freiwillige Engagement von Firmen können so wertvolle Lebensräume für viele verschiedene bedrohte Tier- und Pflanzenarten geschaffen werden, die alle Mitarbeitenden zum Naturerlebnis vor der Werkstüre einladen“.
Biodiversitätsmaßnahmen in Biberach sind Teil des Nachhaltigkeitsanspruchs der EnBW
In Biberach wird sich bald zeigen, wie ein in größerem Maßstab ökologisch gestaltetes Unternehmensgelände aussehen kann. „Wir wollen den Standort Biberach zu einem Musterstandort der naturnahen Gestaltung für den Gesamtkonzern ausbauen. Biodiversität gehört beim Ausbau der erneuerbaren Energien aber auch an all unseren Standorten unbedingt zur Nachhaltigkeit dazu. Die Maßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag für die Menschen und den Klimaschutz vor Ort und erhöhen gleichzeitig die Aufenthaltsqualität für unsere Belegschaft in Biberach“, erklärt EnBW-Vorstandsvorsitzender Andreas Schell.
Die Maßnahmen sollen in zwei Bauabschnitten umgesetzt werden. In dem ersten im Mai 2023 beginnenden Bauabschnitt wird das Dach zu einem Biodiversitätsdach aufgewertet. Im Zuge einer Dachbegrünung werden vielfältige Lebensräume, wie eine Wassermulde und Lesesteine für Kleintiere, geschaffen. Auf dem Betriebsgelände entstehen Wildblumenwiesen und Staudenpflanzungen, sogar Disteln bekommen ein eigenes Beet. Eine bereits bestehende Streuobstwiese wird durch weitere Baumpflanzungen auf der Nachbarfläche erweitert und es werden weitere Lebensräume mit Sandarium und Totholz für Wildbienen und anderen Insekten geschaffen. Mehr Artenvielfalt wird es auch in den Hecken geben, die um verschiedene heimische Sträucher, wie Holunder und Kornelkirsche, ergänzt werden.
Voraussichtlich im Frühjahr 2024 soll der Vorplatz vor dem Eingang des Gebäudes entsiegelt und zur Stadtklimaanlage umgestaltet werden. Ein Teil des Parkplatzes wird zur Baumschule zur Deckung des eigenen Bedarfs umfunktioniert und es ist geplant, den Innenhof des Gebäudes naturnah zu gestalten.
Pressefotos zum Thema finden Sie ab ca. 18 Uhr unter: https://next.nabu-bw.de
Mehr zur Nachhaltigkeit bei der EnBW
Der EnBW-Standort in Biberach ist einer der vier großen Standorte des Unternehmens und bietet aufgrund der großflächigen Außenanlagen einmaliges Potenzial unterschiedliche Arten von Biodiversitätsmaßnahmen umzusetzen. Das Projekt fügt sich ein in die Maßnahmen der EnBW-Nachhaltigkeitsagenda. Zuletzt hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass es mit einem vorgezogenen Kohleausstieg 2028 und wissenschaftlich testierten CO₂-Reduktionspfaden den Transformationspfad vom klassischen Energieversorger zum nachhaltigen Infrastrukturunternehmen nochmals beschleunigen will.
Mehr Informationen: www.enbw.com/nachhaltigkeit
Mehr zum Projekt „UnternehmensNatur“
Das Projekt „UnternehmensNatur“ berät seit März 2021 Unternehmen aus ganz Baden-Württemberg kostenlos rund um die naturnahe Gestaltung ihrer Flächen. Mehr als 80 Unternehmen an über 120 Standorten haben bisher am Projekt teilgenommen und setzen erste Maßnahmen um. Die Unternehmen erhalten in einer unverbindlichen Beratung ein umfangreiches Informationspaket und für sie passende Vorschläge zur naturnahen Gestaltung ihres Unternehmensgeländes. Das Projekt „UnternehmensNatur“ ist ein vom Umweltministerium Baden-Württemberg gefördertes Projekt des NABU in Kooperation mit der Flächenagentur Baden-Württemberg.
Mehr Informationen: www.UnternehmensNatur-BW.de
Ministerpräsident Kretschmann und Umweltministerin Walker besuchen EnBW-Projekt im Rahmen des NABU-Programms „UnternehmensNatur“ am Konzernstandort Biberach
EnBW-Projekt im Rahmen des NABU-Programms „UnternehmensNatur“ (Fotograf: Ingo Rack)
EnBW-Projekt im Rahmen des NABU-Programms „UnternehmensNatur“ (Fotograf: Ingo Rack)
Personen am Spaten von links nach rechts: Manuel Sedlak, Geschäftsführer Flächenagentur Baden-Württemberg, Thomas Stäbler, Leiter Regionalzentrum Oberschwaben und Heuberg-Bodensee Netze BW, Andreas Schell, Vorstandsvorsitzender EnBW AG, Ministerpräsident Winfried Kretschmann MdL, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Thekla Walker MdL, Johannes Enssle, Landesvorsitzender NABU BW