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| Pressemitteilung

EnBW will Kraftwerk Altbach/Deizisau bis 2026 kohlefrei und langfristig klimaneutral machen

Pläne für „Fuel Switch“ in den Gemeinderäten vorgestellt - Online-Informationsveranstaltung für Bürger*innen am 26. Oktober
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So könnte die neue GuD-Anlage der EnBW in AltbachDeizisau aussehen. Bild EnBWFotomontage SCG-Architekten

Altbach/Deizisau. Windräder und Solaranlagen liefern klimafreundliche Energie – solange ausreichend der Wind weht und die Sonne scheint. Bisher sorgen andernfalls insbesondere Kohlekraftwerke dafür, dass zuhause das Licht nicht ausgeht oder die Heizung kalt wird. Damit der Kohleausstieg zügig gelingt, plant die EnBW nach Stuttgart-Münster und Heilbronn jetzt auch am Standort Altbach/Deizisau die schnelle Ersetzung des dortigen Kohlekraftwerks. Entsprechende Pläne für den sogenannten “Fuel Switch” – zunächst und für eine begrenzte Zeit auf Erdgas und perspektivisch auf grüne Gase – stellte die EnBW Anfang der Woche in den Gemeinderäten von Altbach und Deizisau vor.

Vorgesehen ist der Bau einer emissionsarmen Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage), die mit Erdgas betrieben wird. Sie soll über eine elektrische Leistung von bis zu 750 Megawatt und eine Wärmeleistung von rund 170 Megawatt verfügen und könnte in fünf Jahren die bestehenden Kohleblöcke ablösen. In der neuen Anlage wäre die Stromproduktion mit 63 Prozent weniger CO2-Ausstoß verbunden. Bei einer geplanten Erzeugung von etwa 4,5 Mio. MWh Strom könnte das Projekt jährlich etwa 2,9 Mio. Tonnen CO2 einsparen.

„Wir haben uns einiges vorgenommen: Bis 2026 soll der Standort Altbach/Deizisau vollständig kohlefrei sein“, erklärt Georg Stamatelopoulos, Vorstand für Nachhaltige Erzeugungs-Infrastruktur bei der EnBW. „Erdgas sehen wir dabei als Brückentechnologie auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2035. Ein flexibel steuerbares Gaskraftwerk ist auf Knopfdruck einsatzbereit und ergänzt die Erneuerbaren Energien damit ideal. Denn es springt dann ein, wenn Wind- und Sonnenstrom nicht ausreichend zur Verfügung steht.“

Die unternehmerische Investitionsentscheidung ist erst zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen.

Energiegewinnung mit Wasserstoff eingeplant

Das langfristige Ziel der EnBW heißt Klimaneutralität. Daher wird mit klimafreundlicherem Erdgas die Energieerzeugung in Altbach/Deizisau solange sichergestellt, bis ausreichend Wasserstoff oder andere grüne Gase verfügbar sind. Dieser Zwischenschritt verschafft Zeit für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur und den für die Wasserstoffproduktion erforderlichen weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien. Mit Hilfe des grünen Brennstoffs könnte so auch die GuD-Anlage in Altbach/Deizisau etwa ab Mitte der 2030er klimaneutral betrieben und weiterhin flexibel zur Energiegewinnung eingesetzt werden.

Fernwärme als nachhaltiges Nebenprodukt

Das Kraftwerk Altbach/Deizisau versorgt die Region Stuttgart nicht nur mit Strom, sondern produziert dabei zugleich Wärme für das Fernwärmenetz am Mittleren Neckar. Die Verbrennung von Erdgas bzw. perspektivisch grünem Wasserstoff ermöglicht es, diese Wärmeversorgung zu erhalten.

„Wir schaffen mit dem Umstieg von Kohle auf Gas in Altbach/Deizisau und Münster den Kohleausstieg für die komplette sogenannte ‚Mittlere Neckarschiene‘. Damit wird das größte übergreifende Fernwärmesystem in Süddeutschland bereits 2026 kohlefrei“, freut sich Andreas Pick, bei der EnBW übergreifend verantwortlich für die so genannten „Fuel Switch“-Projekte.

Zusammen mit den Heizkraftwerken in Gaisburg und Stuttgart-Münster sowie dem Heizwerk Marienstraße versorgt die derzeitige Anlage in Altbach/Deizisau rund 25.000 Haushalte, 1.300 Firmen und 300 öffentliche Einrichtungen in Stuttgart und Umgebung mit kostengünstiger und umweltschonender Fernwärme.

Frühzeitiger Dialog mit der Öffentlichkeit

Bürger*innen, Behörden und Verbänden lädt die EnBW ein, sich ein eigenes Bild vom Vorhaben in Altbach/Deizisau machen. Die erste Möglichkeit bietet sich am Dienstag, 26. Oktober, ab 18.30 Uhr – im Rahmen einer Online-Informationsveranstaltung. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist direkt über die Projektseite www.enbw.com/altbach-deizisau möglich. Wie auch bei bisherigen Fuel Switch Projekten möchte die EnBW frühzeitig Anregungen, Ideen und Bedenken der Bürger*innen aufgreifen und in einen konstanten Dialog treten.

Info: Das Heizkraftwerk in Altbach/Deizisau

Das Heizkraftwerk besteht aus zwei Heizkraftwerksblöcken, die mit Steinkohle betrieben werden, einem Gas-Öl-Kombiblock sowie zwei Gasturbinen. Zur optimalen Brennstoffausnutzung wird in Altbach/Deizisau gleichzeitig Strom und Fernwärme nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Insgesamt verfügt der Standort Altbach/Deizisau derzeit über eine elektrische Leistung von 1.022 Megawatt und kann bis zu 407 Megawatt Fernwärme auskoppeln.

Über EnBW

Die EnBW ist mit über 24.000 Mitarbeiter*innen eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa. Sie versorgt rund 5,5 Millionen Kund*innen mit Strom, Gas, Wasser sowie Dienstleistungen und Produkten in den Bereichen Infrastruktur und Energie. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist ein Eckpfeiler der Wachstumsstrategie und ein Schwerpunkt der Investitionen. Bis 2025 wird EnBW rund 4 Milliarden Euro in den weiteren Ausbau der Wind- und Solarenergie investieren. Ende 2025 soll über die Hälfte des Erzeugungsportfolios aus Erneuerbaren Energien bestehen. Das wirkt sich heute schon spürbar auf die Reduzierung der CO2-Emissionen aus, die EnBW bis 2030 halbieren will. Bis 2035 strebt die EnBW Klimaneutralität an.

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Ricarda Bohn
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