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Windpark des Kombi­projekts Gundelsheim

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Die Stadt Gundelsheim, Landkreis Heilbronn, beteiligt sich aktiv an der Erreichung der Klimaschutzziele für Baden-Württemberg und wird dabei sogar zum Vorreiter im Bereich Erneuerbare Energien. Denn gemeinsam mit der EnBW Energie Baden-Württemberg AG plant die Stadt nördlich von Gundelsheim den ersten Windpark in Kombination mit einem Solar-Großprojekt, dem Solarpark Gundelsheim. Das Projekt wird insgesamt eine Leistung von rund 69 MW haben.

Projektdetails

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Standortkarte Solarpark und Windenergie Gundelsheim Böttinger Hof

Der für das Kombiprojekt Gundelsheim vorgesehene Standort liegt auf der Gemarkung Gundelsheim nördlich von Heilbronn im Stadtteil Böttingen und umfasst eine Fläche von rund 64 ha. Die Fläche liegt oberhalb von Gundelsheim und abseits bestehender Wohnbebauung und wird derzeit landwirtschaftlich genutzt.

Die Fläche eignet sich sehr gut für die Errichtung von Windkraft- als auch Photovoltaikanlagen. Daher ist es das Ziel, die Fläche für einen Solarpark und zwei Windkraftanlagen zu entwickeln. Gerade über die Kombination ergibt sich eine nachhaltige Nutzung der Fläche zur Erzeugung von erneuerbaren Energien. Denn die Erzeugungsarten ergänzen sich: Scheint die Sonne, ist es meist weniger windig, ist es bewölkt, ist es aber oft windiger. Damit können Erzeugungs­schwankungen besser ausgeglichen werden.

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Anlagenanzahl und Anlagentyp

Abb. Karte Zuwegungen

Für den Windpark sind zwei Windenergieanlagen vom Typ Enercon E160 mit einer Leistung von jeweils 5,6 Megawatt vorgesehen. Die Anlagen haben eine Nabenhöhe von 167 Metern, eine Gesamthöhe von 247 Metern und einen Rotordurchmesser von 160 Metern.

Die Stromproduktion der beiden Anlagen beträgt voraussichtlich rund 22 Mio. Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von rund 6.300 Haushalten – bei angenommenem Durchschnittsverbrauch von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr und Haushalt werden etwa 14.500 Tonnen CO₂ eingespart.

Der Wind- und Solarpark Gundelsheim zusammen könnten 82 Mio. Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Dies entspricht dem Stromverbrauch von circa 23.400 Haushalten. Zudem können sie zusammen rund 54.700 Tonnen CO₂ einsparen.

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Windverhältnisse

Abb. Karte Windatlas

Gemäß des Windatlas Baden-Württemberg 2019 liegt das Potential für Windenergienutzung im Planungsgebiet für den Windpark Gundelsheim in der Konzentrationszone bei ca. 220 Watt pro Quadratmeter und ist laut Windatlas flächendeckend vorhanden. Zur Verifizierung der Windatlasangaben erfolgte von Juni 2021 bis Juni 2022 eine Windmessung mittels LiDAR.

Die LiDAR-Technologie hat sich in den letzten Jahren in der Windbranche durchgesetzt und entspricht neben der Messung durch Messmasten dem aktuellen Stand der Technik. Beim Fernerkundungsverfahren mittels LiDAR werden Laserstrahlen innerhalb kürzester Zeit nacheinander in verschiedene Himmelsrichtungen gesendet. Durch Rückstreuung an den Partikeln in der Atmosphäre (Dopplereffekt) können somit sehr genaue Rückschlüsse auf die aktuelle Windgeschwindigkeit und Windrichtung in verschiedenen Höhen bis zu 200 Meter über Grund gezogen werden. Zusätzlich zeichnen Sensoren die Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie den Luftdruck auf. Die Messdaten werden kontinuierlich aufgezeichnet und täglich über ein GSM-Modem übertragen. Die Ergebnisse der LiDAR-Messung bestätigen dabei die Aussagen des Windatlasses.

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Die Belange von Mensch und Natur

Bevor ein Windpark genehmigt und gebaut werden kann, sind zahlreiche Fachgutachten notwendig. Über die Gutachten wird geprüft, ob der Windpark im Einklang mit den Belangen der Bevölkerung vor Ort sowie Umwelt und Natur steht. Welche und wie viele Untersuchungen durchgeführt und Gutachten eingeholt werden, wird mit dem zuständigen Landratsamt im Rahmen einer Vorantragskonferenz abgestimmt und festgelegt. Neben den Gutachten zum Windaufkommen sind avifaunistische und faunistische Erhebungen ebenso üblich wie zum Beispiel Fledermaus-, Schall- und Schattenwurfgutachten.

2021 wurden naturschutzfachliche Erhebungen auf Grundlage der damals geltenden immissionsschutzrechtlichen Verfahrensrichtlinie durchgeführt. Im Ergebnis des Schallgutachtens wird an allen Immissionsorten der vorgegebene Immissionsrichtwert unterschritten und somit eingehalten. Damit die meteorologisch wahrscheinliche Beschattungsdauer an keinem Immissionsort überschritten wird, wurde Anfang 2022 die Standortkonfiguration optimiert und die beiden Anlagen wurden gegenüber der früheren Planung weiter nach Süden verschoben. Dies erhöht die Abstände zu den nächstgelegenen Wohnhäusern am Stockbronner Hof. Dadurch konnten wir die Beeinträchtigungen für Mensch und Natur noch einmal verringern. Die Antragstellung zur immissionsschutzrechtlichen Genehmigung für die beiden Windenergieanlagen erfolgt im 3. Quartal 2024 unter Berücksichtigung der dann anzuwendenden Verfahrensrichtlinie.

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Abb. Karte mit den Abständen vom Windpark
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Netzanschluss

Der Anschluss von Solar- und Windpark an das 110 kV-Stromnetz des Netzbetreibers Netze BW erfolgt über ein Umspannwerk, das neu gebaut werden muss. Die Verbindung zwischen Umspannwerk und Kombiprojekt erfolgt über eine neu geplante, rund 500 Meter lange Trasse, die als Erdkabel verlegt werden soll.

Projekttagebuch

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Hier informieren wir Sie über wichtige Ereignisse und Meilensteine beim Bau des Windparks als Teil des Kombiprojekts Gundelsheim.

Im Zuge der verfeinerten Standortanalyse der beiden geplanten Windräder fand eine Verschiebung der Anlage 2 an den Waldrand statt. Da der Rotor somit den Wald überfliegt, war eine Anpassung der Planungsfläche notwendig. Ein Eingriff in den Wald findet dadurch nicht statt. In der Gemeinderatssitzung am 23.02.22 wurde dieser Anpassung zugestimmt. Dies ermöglichte dann auch die detaillierte Standortplanung der Photovoltaikmodule, die inzwischen abgeschlossen ist.

Naturschutzerhebungen, Windmessungen und Standortoptimierung
2021 bis 2022
Archäologische Untersuchungen (Probeschürfungen) durch das Landesamt für Denkmalpflege
Ende 2022
Offenlage Bebauungsplan mit Änderung des Flächennutzungsplans im Parallelverfahren
Oktober 2022
Satzungsbeschluss zur Erweiterung des Teilflächennutzungsplan Windenergie
Februar 2024
Erhalt landschaftspflegerischer Begleitplan
April 2024
Einreichung Genehmigungsantrag
3. Quartal 2024
Erhalt immissionsschutzrechtliche Genehmigung
Mitte 2025
EEG-Zuschlag
Ende 2025
Baubeginn
Anfang 2027
Inbetriebnahme Windpark
Mitte 2027

Termine und Aktuelles

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Derzeit werden die Unterlagen für die Einreichung beim LRA Heilbronn vorbereitet.

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Forschungsprojekt ResHy: Ressourcenschonende Hybridbatterie

Stromspeichern kommt bei der Energiewende eine wichtige Aufgabe zu. Abhängig vom Aufbau haben die Batteriesysteme Auswirkungen auf die Umwelt. Zentrale Aspekte sind hier die Gewinnung der Rohstoffe, CO₂- und Energiebilanz, Recycling und Entsorgung. Die zukünftigen Stromspeicher sollen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch umweltfreundlich werden.

Hierfür wurde das Forschungsprojekt ResHy offiziell gestartet. In ResHy wird ein nachhaltiges hybrides 2,25 MWh-Speichersystem auf Basis einer Natrium-Ionen-Batterie und einer Hochleistungs-2nd-life-Li-Ionen-Batterie (LIB) entwickelt. Nachhaltig in dieser Kombination ist zum einen die große Verfügbarkeit der Hauptkomponenten der Natrium-Ionen-Batterie: Der Rohstoff für die Hauptkomponenten ist deutlich häufiger vorhanden und international breit verfügbar. Darüber hinaus wird mit dem 2nd-Life-LIB-Speicher der CO₂-Fußabdruck der Akkus stark verringert. Im Vergleich mit einem Container mit neuen Batterien werden beim Container mit gebrauchten Batterien ca. 70 Prozent an Emissionen verhindert.

Diese Kombination zweier Batterietypen stellt auch besondere Flexibilität für die zukünftigen Aufgaben des Speichers bereit: Die LIB wird für die schnelle Be- und Entladung eingesetzt, während die NAS-Batterie eine große Kapazität liefert, aber langsamer reagiert. Der Partner im Forschungsprojekt, Fraunhofer ISE, entwickelt und implementiert dabei das nötige Energiemanagementsystem für die effiziente, langlebige und wirtschaftlich optimale Kopplung der Technologien. Darüber hinaus soll im Rahmen einer Doktorarbeit untersucht werden, wie der Parallelbetrieb von zwei Batterietechnologien die Lebensdauer, Alterung und Degradation der Komponenten und damit die Lebenszykluskosten beeinflusst. Das Forschungsprojekt wird mit ca. 1 Mio. € vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klima unterstützt.

Mit den Erfahrungen aus dem Projekt werden sich auch andere Kombinationen von Speichern flexibler und wirtschaftlicher an die verschiedenen Anwendungsfälle im Energiesystem (Erzeugung, Transport, Verteilung, Anwendung) anpassen lassen.

Kontakt

Termine

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