Auf Flächen der Gemeinde Kämpfelbach im Enzkreis, Baden-Württemberg, plant die EnBW Windkraftprojekte GmbH einen Windpark mit drei Anlagen. Der Baustart ist für 2027 geplant. Der Windpark kann zukünftig grünen Strom für rund 10.000 Haushalte liefern.
Vorläufige Standortplanung
Der geplante Standort für den Windpark Kämpfelbach befindet sich südöstlich der Gemeinde Kämpfelbach zwischen der Bundesstraße B10 und Autobahn A8. Alle Anlagen werden auf gemeindeeigenen Flächen errichtet. Als Planungsgrundlage wurde die Potenzialanalyse der zur Windenergienutzung geeigneter Flächen sowie der neue Windatlas Baden-Württemberg herangezogen. Die Abstände zur allgemeinen Wohnbebauung betragen über 1000 Meter sowie 700 Meter zu Einzelbebauungen.
Anlagentyp und Anlagenzahl
Am Standort sollen modernste Anlagen für die Erzeugung von Windkraft an Land eingesetzt werden. Aktuell geplant sind maximal drei Anlagen vom Typ Enercon E 160 mit einer Nabenhöhe von 167 Metern, einem Rotordurchmesser von 160 Metern. Jede Anlage hat eine Leistung von 5,56 MW, d.h. der Windpark hätte insgesamt eine Leistung von 16,68 MW. Der Nettoenergieertrag beliefe sich auf 38.268 Megawattstunden pro Jahr. Damit könnte der Windpark rein rechnerisch den Strombedarf von etwa 10.000 Vier-Personen-Haushalten mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 4.000 kWh decken.
Windverhältnisse
Um die Angaben des Windatlas Baden-Württemberg für den Standort zu überprüfen, hat die EnBW im Zeitraum März bis Juli 2021 eine LIDAR Windmessung durchgeführt. Die Messdaten werden langzeitkorreliert, d.h. auf einen längeren Zeitraum hochgerechnet, so dass man Werte zur langfristig zu erwartenden Windgeschwindigkeit erhalten hat. Diese Windmessung hat die Werte des Windatlas Baden-Württemberg bestätigt, diese haben eine Windleistungsdichte von ca. 260 W / m² ergeben. Der Orientierungswert beträgt 215 W / m². Der Windatlas selbst weist am Standort der Windmessung eine Windleistungsdichte von rund 247 W / m² aus.
Die LiDAR-Technologie hat sich in der Windbranche durchgesetzt und entspricht neben der Messung durch Messmasten dem aktuellen Stand der Technik. Beim Fernerkundungsverfahren mittels LiDAR werden Laserstrahlen innerhalb kürzester Zeit nacheinander in verschiedene Himmelsrichtungen gesendet. Durch Rückstreuung an den Partikeln in der Atmosphäre (Dopplereffekt) können somit sehr genaue Rückschlüsse auf die aktuelle Windgeschwindigkeit und Windrichtung in verschiedenen Höhen bis zu 200 Meter über Grund gezogen werden. Zusätzlich zeichnen Sensoren die Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie den Luftdruck auf. Die Messdaten werden kontinuierlich aufgezeichnet und täglich über ein GSM-Modem übertragen.
Schall- und Schattenanalyse
Der geplante Windpark Kämpfelbach erfüllt bei der Schallanalyse die gesetzlichen Vorgaben nach TA Lärm. Bei der TA Lärm ist die Einhaltung der Grenzwerte bei Nacht im Zeitfenster von 22.00 bis 06.00 Uhr entscheidend. Je nach baurechtlicher Einstufung und Art der Wohnbebauung gelten unterschiedliche Grenzwerte, die einzuhalten sind.
Bei der Planung der Anlagen wird sichergestellt, dass der Schattenwurf die gesetzlichen Richtwerte des theoretischen Maximums von 30 h pro Jahr nicht überschreiten. Dies entspricht einer tatsächlichen Beschattung von ungefähr 8h pro Jahr.
Die Belange von Mensch und Umwelt
Bevor der Windpark genehmigt und gebaut werden kann, sind zahlreiche Fachgutachten notwendig. Über diese Gutachten wird geprüft, ob der Windpark im Einklang mit den Belangen öffentlicher Dritter sowie Mensch, Natur und Umwelt steht. Die noch zu erstellenden Gutachten werden Bestandteil des beim Landratsamt Enzkreis angestrebten Genehmigungsverfahrens sein.
Positiver GR-Beschluss und Vertragsverhandlung bzw. Bürgerinformation
|
2022
|
Beginn artenschutzfachliche Untersuchungen
|
2023
|
Vorbereitung und Start Genehmigungsverfahren
|
2024
|
Erhalt BlmSchG und EEG Ausschreibung
|
2025
|
Baubeginn Windpark
|
2026
|
Inbetriebnahme Windpark
|
2027
|