Im Gebiet der Stadt Pattensen in der Region Hannover plant die EnBW Windkraftprojekte GmbH einen Windpark mit einer Gesamtleistung von circa 24 MW. Der Standort befindet sich nördlich des bestehenden EnBW-Windparks Schulenburg II mit drei Anlagen. Die Planung zum Windpark Schulenburg IV durch die EnBW hat im Jahr 2017 begonnen.
Die EnBW Windkraftprojekte GmbH, eine 100%ige Tochtergesellschaft der EnBW AG, plant derzeit auf der Gemarkung Schulenburg den Windpark Schulenburg IV mit bis zu 4 Windenergieanlagen. Weitere Informationen zum dazugehörigen Windpark Schulenburg III finden Sie auf der jeweiligen Projektwebsite.
Anlagenanzahl und Anlagentyp
Wir planen den Windpark mit vier Windenergieanlagen des Herstellers Enercon. Der Rotordurchmesser wird voraussichtlich bei 175 m liegen, die Nabenhöhe soll ca. 162 m betragen. Damit wird die Gesamthöhe rund 250 m erreichen. Die Nennleistung pro Anlage beträgt bis zu 6,3 MW. Die gesamte installierte Nennleistung des Windparks würde somit bei 25,2 MW Leistung liegen. Aufgrund des Windpotentials können rund. 15.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.
Um den Netzanschluss der Windenergieanlagen zur gewährleisten, wird für die Windparks Schulenburg III und Schulenburg IV ein eigenes Umspannwerk nordöstlich von Mittelrode errichtet. Die EnBW prüft zurzeit die Kombination mit einem Batteriespeicher, um eine bestmögliche Nutzung des erzeugbaren Windstroms zu garantieren.
Schallemission
Die Grenzwerte der Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm für den Außenbereich dürfen nicht überschritten werden. Dabei werden alle Anlagen in der Umgebung in ihrer Gesamtheit als kumulierte Schallemissionsquelle betrachtet.
Grenzwerte (nachts):
- Industriegebiete: 70 dB(A)
- Gewerbegebiete: 50 dB(A)
- Mischgebiete: 45 dB(A)
- Allgemeine Wohngebiete: 40 dB(A)
- Reine Wohngebiete: 35 dB(A)
- Kurgebiete, Krankenhäuser: 35 dB(A)
Bei Überschreitung würde das Parklayout, der Anlagentyp und/oder der Betriebsmodus verändert bzw. angepasst werden.
Hier informieren wir Sie über wichtige Ereignisse und Meilensteine zur Genehmigung und zum Bau des Windparks Schulenburg IV. Sie finden an dieser Stelle aktuelle Informationen zum Planungs- und Genehmigungsprozess sowie zum Baufortschritt:
Zeitpunkt der Inbetriebnahme
|
Vorauss. Q1 2027
|
Baustart
|
Vorauss. Q1/2026
|
Erhalt der Förderberechtigung nach EEG
|
Vorauss. Q2/2025
|
Genehmigungserhalt
|
Vorauss. Q1/2025
|
Einreichung des Genehmigungsantrags
|
Dezember 2023
|
Errichtung des bestehenden Windparks Schulenburg II
|
Juni 2010
|
Mitmach-Modell
Die EnBW möchte die Energiewende vorantreiben und strebt darüber hinaus an, die Bürger bzw. die Kommunen mit einzubeziehen. Wir bieten maßgeschneiderte Beteiligungsmodelle an, die auf die jeweiligen Besonderheiten und Anforderungen vor Ort Rücksicht nehmen.
Die konkrete Ausgestaltung beim Windpark Schulenburg IV wird derzeit erarbeitet. Dabei orientieren wir uns an den Vorgaben des Niedersächsischen Bürgerbeteiligungsgesetzes (NWindPVBetG). Alle Details dazu werden rechtzeitig – auch an dieser Stelle – bekannt gegeben.
Die häufigsten Fragen (FAQ)
Die Windbranche erlebte in den beiden letzten Jahrzehnten eine starke Weiterentwicklung. Die Materialien haben sich verändert und die Konstruktionen. Hatten wir früher starre Gebilde, ist heute die Gondel am Mast drehbar gelagert. Auf diese Weise stehen die Rotoren immer im Wind. Da die einzelnen Rotorblätter um ihre Längsachse verstellbar sind, kann die Drehzahl auch bei wechselnden Windgeschwindigkeiten weitgehend konstant gehalten werden. Ganz grob kann man sagen, dass sich die Nennleistung der Windkraftanlagen durch den technischen Fortschritt und die baulichen Innovationen in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt hat. Aufgrund der technischen Weiterentwicklung der Windenergieanlagen können Windparks inzwischen sanft angefahren und abgeschaltet werden. Hierdurch kann Windenergie als wichtiger Baustein in einem Energieversorgungssystem eingesetzt werden, in dem der Anteil der fluktuierenden Erzeugung weiter steigen wird.
Was hat sich bei der Technik in den vergangenen Jahren verändert?
Aktuelle Untersuchungen kommen mehrheitlich zum Ergebnis, dass Windenergieanlagen keinen negativen Einfluss auf Immobilienwerte haben:
Die Sparkassen und Landesbausparkassen gaben 2014 bekannt, dass sie aufgrund aktueller Studien bei der Finanzierung von Eigenheimen und Eigentumswohnungen in Gebieten, in denen neue Windenergieanlagen errichtet oder zusätzliche Lärmemissionen anfallen, keine Risikoabschläge vornähmen.
Titel: Kein Wertverlust trotz Lärm und Windrad
Quelle: Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. Jahr: 2014
Prof. Dr. Günter Vornholz ist Professor für Immobilienökonomie und Leiter des Immobilien Researchs der Deutsche Hypo in Hannover. Er hat das erste immobilien-ökonomische Lehrbuch „Volkswirtschaftslehre für die Immobilienwirtschaft“ verfasst. Im Immobilienbrief schrieb Vornholz im Mai 2014, dass auf Grundlage von Marktanalysen langfristig keine großen Wertminderungen bei Wohnimmobilien durch Windenergie zu erwarten seien, es allerdings kurzfristig während der Bauphasen der Windenergieanlagen zu Verzögerungen beim Verkauf der Immobilien und zu Preiszugeständnissen kommen könne. Widerstand zum Beispiel durch Bürgerinitiativen vor Ort, könne diese kurzfristige Entwicklung befördern. So könne die Befürchtung eines Preisrückgangs den tatsächlichen Preisrückgang in Form einer selbsterfüllenden Prophezeiung erst auslösen. Aufgrund der rechtlichen Bedingungen, die unter anderem einen Mindestabstand der Windenergieanlagen von 500 bis 1000 Meter zu Wohngebieten vorgäben, seien faktische Einflüsse der Windenergie gegenüber Immobilien „wenn überhaupt nur gering“ einzuschätzen.
Titel: Windkraft und Immobilienpreise. In: Der Immobilien Brief (Nr. 321) vom 09.05.2014 Quelle: Prof. Dr. Günter Vornholz, Professor für Immobilienökonomie an der EBZ Business School, Jahr: 2014
Welchen Einfluss haben WEAs auf den Wert von Immobilien?
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG wird Windenergieanlagen nur bauen, wenn die Wirtschaftlichkeit gegeben ist. Windmessungen sind dabei ein wesentlicher Baustein, um zu klären, ob der Standort für die Errichtung von Windenergieanlagen geeignet ist. Dazu wird i.d.R. ein Windmessmast errichtet, mit dem die Windgeschwindigkeit auf verschiedenen Messebenen gemessen wird. Zusätzlich werden Windrichtung, Turbulenz, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Dichte aufgezeichnet. Am Ende dieses Untersuchungsprozesses werden die Rohdaten an zwei unabhängige und zertifizierte Windgutachter weitergegeben, die die Daten überprüfen, auswerten und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vornehmen.
Wird die Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen geprüft?
Deutschland hat seit 30 Jahren Erfahrungen mit der Windenergie. An den Standortgemeinden gibt es keinen einzigen Hinweis auf vermehrt auftretende Gesundheitsschäden. Das ist auch an der Akzeptanz der Windkraftanlagen erkennbar: In den Regionen, die die größte Erfahrung mit Windkraft haben, ist die Zustimmung am höchsten.
Wie sieht es aus mit meiner Gesundheit?
Windenergieanlagen unterliegen dem immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren. Die EnBW errichtet und betreibt ihre Anlagen so, dass keine schädlichen Umwelteinwirkungen sowie Gefahren oder erhebliche Nachteile und Belästigungen für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft entstehen.
Nach heutigem Stand der Wissenschaft sind grundsätzlich schädliche Wirkungen durch Infraschall bei Windenergieanlagen nicht zu erwarten. Verglichen mit Verkehrsmitteln wie Autos oder Flugzeugen ist der von Windenergieanlagen erzeugte Infraschall gering.
Zu diesem Ergebnis ist auch die LUBW (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg) gekommen. Bisherige Zwischenergebnisse des Messprojekts „Tieffrequente Geräusche und Infraschall von Windkraftanlagen und anderen Quellen“ zeigen, dass der Infraschallpegel in der Umgebung von Windkraftanlagen bereits im Nahbereich zwischen 150 und 300 Metern deutlich unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwelle liegt. Festgestellt wurde auch, dass sich beim Einschalten einer in 700 Metern Abstand befindlichen Windenergieanlage der gemessene Infraschall-Pegel nicht mehr nennenswert erhöht. Der Infraschall wird dann im Wesentlichen vom Wind selbst erzeugt und nicht vom Betrieb der Anlage.
„Die bisherigen Untersuchungen der LUBW belegen, dass das Thema Infraschall dem Ausbau der Windkraft nicht entgegen steht“, so Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller.
Quelle: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/
Generell muss zwischen hörbarem Schall und tieffrequentem, also nichthörbarem, Infraschall unterschieden werden.
In unmittelbarer Umgebung von Windrädern kann man im laufenden Betrieb das „Rauschen“ der Rotoren hören. Die Schallabstrahlung einer Windenergieanlage ist nicht konstant, sondern stark von der Drehzahl des Rotors und weiterer rotierender Bauteile abhängig. Die Schallemissionen ändern sich daher mit Windgeschwindigkeit und Windrichtung.
Der immissionsrelevante Schalleistungspegel (nahezu maximaler Schalleistungspegel) einer WEA wird nach der FGW-Richtlinie (Fördergesellschaft Windenergie und andere Erneuerbare Energien) bei einer Windgeschwindigkeit von 10 m/s vermessen. Im Gutachten wird dann von einer ungehinderten Schallausbreitung im flachen Gelände ausgegangen. In der Realität ist eine solche ungehinderte Schallausbreitung kaum anzutreffen und bildet somit den „Worst-Case“ ab.
Erreichen die Windenergieanlagen ihre Nennleistung und damit die maximale Geräuschimmission sind auch die windinduzierten Umgebungsgeräusche an den Immissionsstandorten lauter und überdecken i.d.R. die Anlagengeräusche.
Für die Schallprognose bei Windenergieanlagen wird vom ungünstigsten Fall ausgegangen der sich bei der lautesten Nachtstunde bei Mitwindbedingungen,10 °C Temp. und 70 % Luftfeuchte ergibt.
Nach der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm müssen je nach Gebietsklassifizierung Richtwerte eingehalten werden. Die folgende Tabelle zeigt die Immissionsrichtwerte je Nutzungsgebiet. Diese Grenzwerte dürfen nicht überschritten werden.
Gebietsnutzung
|
Immissionsrichtwert tags in [dB(a)]
|
Immissionswert nachts in [dB(a)]]
|
---|---|---|
Gebietsnutzung
Gewerbegebiet
|
Immissionsrichtwert tags in [dB(a)]
65
|
Immissionswert nachts in [dB(a)]]
50
|
Gebietsnutzung
Mischgebiet
|
Immissionsrichtwert tags in [dB(a)]
60
|
Immissionswert nachts in [dB(a)]]
45
|
Gebietsnutzung
allgemeines Wohngebiet
|
Immissionsrichtwert tags in [dB(a)]
55
|
Immissionswert nachts in [dB(a)]]
40
|
Gebietsnutzung
reines Wohngebiet
|
Immissionsrichtwert tags in [dB(a)]
50
|
Immissionswert nachts in [dB(a)]]
35
|
Um welche Gebietsnutzung es sich im Einzelfall handelt, legt der Bebauungsplan fest. Infraschall liegt definitionsgemäß zwischen 0,1 und 20 Hz (Herz), tieffrequenter Schall unterhalb von 100 Hz.
Welche Lärmschutzmaßnahmen gibt es beim Betrieb von Onshore Windenergieanlagen?
Der Schattenwurf wird bereits im Genehmigungsverfahren berücksichtigt. Dabei bewertet ein unabhängiger Gutachter den Standort bei Sonnenschein. Deutschlandweit gelten gesetzliche Grenzwerte, die eingehalten werden müssen. Der Schattenwurf durch Windenergieanlagen auf Wohnhäuser sollte demnach jeweils nicht mehr als 30 Std./Jahr und 30 Min./Tag betragen. Bei den Werten handelt es sich um theoretische Größen. In der Praxis scheint die Sonne jedoch nicht so häufig, wie in der theoretischen Betrachtung. Daher treten bei „normalen“ Bedingungen tatsächliche Belastungen von nur rund einem Viertel der theoretisch berechneten Größen auf.
Im Falle einer prognostizierten Überschreitung der o.g. Immissionsrichtwerte können die Anlagen mit einer sonnenstands- und wetterabhängigen Schattenwurfregelung ausgerüstet werden. Sie schalten sich dann bei einer Überschreitung automatisch ab.
Welche Beeinträchtigungen gibt es durch Schattenwurf?
Standardmäßig erkennt jede Anlage aufgrund einer schlechteren Aerodynamik, ob sich Eis an den Rotorblättern gebildet hat, da dann die Leistungskennlinie der Anlage vom Standard abweicht. Weisen sowohl die meteorologischen Messwerte als auch die veränderte Leistungskennlinie der Windenergieanlage auf Eisbildung hin, schaltet die Anlage automatisch ab. Sie kann erst wieder vor Ort durch den Parkbetreuer gestartet werden, wenn dieser per Sichtprüfung die Eisfreiheit festgestellt hat.
Ein Eisabwurf von laufenden Anlagen ist durch die installierte Eis-Sensorik ausgeschlossen. An stehenden Anlagen kann sich ähnlich wie bei Straßenlaternen Raureif bilden der sich dann von den Rotorblättern lösen kann.
Welche Vorkehrungen werden gegen Eiswurf im Winter getroffen?
Die EnBW gibt projektspezifisch folgende Gutachten in Auftrag. Einige dieser Gutachten sind gesetzlich vorgeschrieben.
- Wind-/Ertragsgutachten
- Avifaunistisches Gutachten (Gutachten, bei dem Verhaltensmuster gefährdeter Vogelarten betrachtet werden)
- Faunistische Gutachten (Gutachten, bei dem Verhaltensmuster gefährdeter Tierarten betrachtet werden)
- Fledermausgutachten
- Landschaftspflegerischer Begleitplan
- Flora,- Fauna,-Habitat-Verträglichkeitsprüfung mit Vorprüfung
- Visualisierungsgutachten / Sichtverschattungsanalyse (Begutachtung der Anlagen in Bezug auf das Landschaftsbild)
- Umweltverträglichkeits-Vorprüfung / UVS – Studie (falls benötigt)
- Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung
- Schallgutachten
- Schattenwurfgutachten
- Turbulenzgutachten
- Standsicherheitsnachweis
- Eiswurfgutachten
- Boden- / Baugrundgutachten
- Angaben zum Brand- und Arbeitsschutz
- Archäologisches Gutachten/Baubegleitung
- Ökologische Baubegleitung
Welche Gutachten werden zum Bau einer WEA benötigt?
Tiere wie etwa Reh, Fuchs und Hase werden durch die Windkraftanlagen nicht beeinträchtigt. Zu diesem Ergebnis kam eine dreijährige Studie der Hochschule Hannover . Vor der Genehmigung eines Windparks müssen umfassende Gutachten zu Umwelt- und Naturschutz am möglichen Standort erstellt werden. So führen spezialisierte Gutachter eine Beurteilung der Fauna vor Ort durch. In regelmäßigen Begehungen analysieren sie das Areal. Bereits im Vorfeld der Planungen werden die Abstände zu besonders schützenswerten Flächen wie Vogel- oder Naturschutzgebieten berücksichtigt. Dies gilt auch für Fledermäuse und den Roten Milan. Bei gefährdeten Fledermaus-Arten erteilt die Genehmigungsbehörde oftmals die Auflage, dass die Anlagen zu bestimmten Nachtzeiten ausgeschaltet werden müssen. In den Zugzeiten betroffener Zugvögel werden die Anlagen auch tagsüber abgeschaltet.
Die dezentrale Energieerzeugung ist eines der erklärten Ziele zur Energiewende. Weil es sinnvoll ist, möglichst viel Strom dort zu erzeugen, wo er gebraucht wird. Das erhöht die Versorgungssicherheit und minimiert den Ausbau von Transportleitungen.