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Umweltschutzmaßnahmen

Gewässer- und Bodenschutz

Wasser und Boden bilden die natürlichen Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Daher ist es wichtig, sie vor Verschmutzung zu schützen und übermäßigen Ressourcenverbrauch zu verhindern. Ihre Nutzung, sofern diese unverzichtbar ist, sollte stets im Einklang mit dem Prinzip der Wahrung des ökologischen Gleichgewichts stehen.

Innerhalb des EnBW-Konzern wird die Ressource Wasser unter anderem für den Betrieb unsere Wasserkraftwerke sowie zur Trinkwasserversorgung genutzt. Die gravierendsten Auswirkungen auf die Ressource Wasser entstehen durch unsere konventionellen Energieerzeugungsanlagen. Für den Betrieb dieser Anlagen wird insbesondere Wasser aus Fließgewässern zur Kühlung und als Prozesswasser entnommen und wieder zugeleitet. Dabei wird das Nutzwasser wieder aufbereitet und soweit wie möglich als Kühlwasser im Kreislauf geführt, um so die Menge an Frischwasser zu reduzieren.

Die EnBW trägt aktiv zur effizienten Ressourcennutzung sowie zur Vermeidung von Wasser- und Bodenverschmutzung bei, indem sie in der EnBW AG und in den wesentlichen Tochtergesellschaften Umweltmanagementsysteme nach ISO 140010ISO 14001: internationale ISO-Norm für Umweltmanagementsysteme und EMAS0EMAS: Eco-Management and Audit-Scheme, freiwilliges Umweltmanagementsystem gem. Verordnung (EG) 1221/2009 eingerichtet hat.

Inhalt

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Abwassermanagement

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Die Überwachung von Frisch- und Abwasser erfolgt durch zwei primäre Methoden: kontinuierliche und diskontinuierliche Messungen. Dazu zählen im Besonderen Mengen-, Temperatur-, Sauerstoff- und Schadstoffmessungen.

Die kontinuierlichen Messungen werden vierteljährlich betriebsintern überwacht und in regelmäßigen Abständen von 3 bis 5 Jahren von externen Sachverständigen oder Sachkundigen überprüft. Diese kontinuierlichen Maßnahmen dienen der permanenten Überwachung und sichern Qualität sowie die zulässige Menge des Abwassers.

Die diskontinuierlichen Messungen, insbesondere die Schadstoffmessungen, führen Betriebslabore und akkreditierte Fremdlabore durch. Diese bestimmen die zu prüfenden Parameter und analysieren, ob die gesetzlichen Richtlinien und Standards eingehalten werden.

Technik und Häufigkeit der Messungen entsprechen den gesetzlichen Vorgaben. Diese sind unter anderem im Wasserhaushaltsgesetz (WHG), der Abwasserverordnung (AbwV) und den Eigenkontrollverordnungen der Länder (Bsp.: EKVO Baden-Württemberg) geregelt. Zudem werden alle wasserrechtlichen Erlaubnisse behördlich streng überwacht. Durch das Verfahren ist gewährleistet, dass die Überwachung des Abwassers nicht nur betriebsintern konsistent ist, sondern auch alle rechtlichen Anforderungen erfüllt. Unzureichend behandeltes bzw. gereinigtes Abwasser wird dadurch nicht in die Gewässer zurückgeleitet.

Für die wesentlichen Wassernutzer ist die jährliche Überwachung des Abwassermanagements im Rahmen unserer Umweltmanagementsysteme ein zentraler Bestandteil. Unsere Systeme sind nach ISO 14001und EMAS zertifiziert. Dies stellt sicher, dass unsere Umweltmanagementsysteme kontinuierlich verbessert werden und höchste Umweltstandards erfüllen. Die jährliche Überprüfung durch Behörden ergänzt die Eigen- und Fremdkontrollen und gewährleistet, dass alle Prozesse transparent und nachvollziehbar dokumentiert werden.

Zudem werden jährlich im Rahmen der Berichterstattung Wasser- und Abwasserdaten von EnBW-Gesellschaften abgefragt und in einer zentralen Umweltdatenbank erfasst.

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Reduzierung von Wassernutzung und Abwässern

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Die EnBW wendet verschiedene Verfahren an, um Abwasser zu reduzieren, wiederzuverwenden und zu recyceln0Wasserrecycling meint die Aufbereitung und Wiederverwertung von bereits genutztem Wasser.. Durch die Implementierung moderner Kreislaufkühlungsanlagen und die Wiederverwendung von betrieblichem Abwasser wird der Frischwasserverbrauch reduziert. Zudem tragen Maßnahmen, wie Kreislaufführung von Kühlwasser und die Optimierungen der Abwasserbehandlungsanlagen zur Erhöhung des Wasserrecyclings bei. Die jährliche Überwachung und Zertifizierung gemäß ISO 14001 und EMAS trägt ebenfalls dazu bei, die Abwasser- und Entnahmemengen für betriebliche Zwecke weiter zu reduzieren.

Der nachfolgende Abschnitt beschreibt Verfahren, die an den wesentlichen Standorten der EnBW angewandt werden.

Innovative Verfahren führen zu einer Reduzierung des Wasserverbrauchs

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In den meisten EnBW-Kraftwerksanlagen kommt bereits eine moderne Kreislaufkühlung zum Einsatz. Diese senkt durch eine rund 3-fache Wiederverwendung von Kühlwasser den Wasserbedarf gegenüber der sogenannten Durchlaufkühlung. Zudem kann durch Verdunstungsprozesse mit weniger Wasser eine höhere Kühlwirkung erreicht werden.

Der gänzliche Verzicht auf wassergekühlten Erzeugungsanlagen reduziert den Wassereinsatz unserer Standorte jedoch am deutlichsten. Das zeigt sich besonders bei den Kraftwerksanlagen in Stuttgart-Münster, wo die im Bau befindlichen Fuel-Switch-Anlagen künftig über moderne Luftkühlanlagen betrieben werden und Teile der Wasserkühlung ersetzen. Auch die neue Netzstabilisierungsanlage Marbach 4 nutzt ebenso wie der neue Kraftwerksblock HKW3 in Stuttgart-Gaisburg eine Luftkühlanlage.

In den Kraftwerken Heilbronn und Altbach/Deizisau kommt in den neuen Fuel-Switch-Anlagen eine wassersparende Kreislaufkühlung zum Einsatz.

Ebenso reduziert der geplante Kohleausstieg der EnBW bis zum Jahre 2028 den Wasserbedarf für unsere Betriebsanlagen. Denn anders als bei den mit Kohle betriebenen Anlagen sind wasserintensive Verfahren wie die Rauchgasentschwefelung und Ascheabwasseraufbereitung bei den neuen gasgefeuerten Fuel-Switch-Anlagen nicht mehr erforderlich.

Hier finden Sie weitere Informationen zu unseren konventionellen Kraftwerkstandorten.

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Frischwassereinsparungen durch Wiederverwendung und Recycling

Durch die Nutzung von betrieblichem Abwasser als Kühlwasser wird Frischwasser eingespart. Beispielsweise wird im Kraftwerk Altbach/Deizisau Abwasser aus der Ascheabwasseranlage und Abwasser aus der Vollentsalzungsanlage (VEA-Abwasser) in der Kühlturmzusatzaufbereitungsanlage wiederverwendet. Des Weiteren werden im Kraftwerk Heilbronn Regenwasser und Betriebsabwasser gesammelt und ebenfalls einer Kühlturmzusatzaufbereitungsanlage (KZA) als Frischwasser-Ersatz zugeführt.

An unseren Standorten wird das für den Wasser-Dampf-Prozess der Turbinen benötigte Kondensat-Wasser nach dem Durchlauf in einer Kondensat-Aufbereitungsanlage so gereinigt, dass das recycelte Wasser anschließend wieder in den Wasser-Dampf-Prozess zurückgeführt werden kann.

Durch die Wiederverwendung und das Recycling von Kühlwasser wird sowohl die Entnahme von Oberflächenwasser als auch die Einleitung von Abwasser reduziert. In den letzten Jahren konnten so jährlich mehr als 10 % unserer Gesamtabwassermenge recycelt und in den Anlagen wiederverwendet werden.

Mittels der beschriebenen Maßnahmen, die sowohl die Reduzierung als auch die Wiederverwendung und das Recycling von Abwässern umfassen, lässt sich zugleich die Wasserentnahmeintensität (Entnahmemenge pro erzeugte Energieeinheit) senken. Die aufgeführten wassersparenden Produktionsverfahren führen zu einem geringeren Gesamtwasserverbrauch und beeinflussen neben den Abwassermengen auch die Entnahmemengen positiv.

Kennzahl
2023
2022
Kennzahl
Gesamtabwasser Konzern0Gesamtabwasser: Abwasser aus direkter und indirekter Einleitung (in Mio. m³)
2023
6,5
2022
6,6
Kennzahl
Wasserrecycling und Wiederverwendung (in Mio. m³)
2023
0,8
2022
1,1
Kennzahl
Wasserrecyclingrate (in %)
2023
11
2022
14

Risiken durch Wasserknappheit und Hitzeperioden

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Die EnBW hat für eine Vielzahl von Risiken Notfall- und Krisenszenarien sowie entsprechende Eskalationsstufen entwickelt, so auch im Hochwasserfall, um gestuft Betriebsanlagen zu schützen. Hierfür ist eine eigene Abteilung mit Spezialist*innen für Notfall- und Krisenmanagement im Konzern fest etabliert. Die Bewertung und Überwachung von Risiken im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit von Wasser findet im integrierten Risikomanagement (iRMA) der EnBW statt. Für Wasserrisiken, insbesondere Hitze- und Niedrigwasser, hat die EnBW ein eigenes Notfall- und Krisenszenario in Kooperation mit den Behörden entwickelt, welches im Bedarfsfall Anwendung findet und die Herausforderungen beim Betrieb thermischer Kraftwerke aus Sicht der EnBW beschreibt.

Langanhaltende Trockenheit führt unter anderem zum Rückgang der Flusspegel. Das verbliebene Flusswasser erwärmt sich in der Folge noch schneller. Hitze, Trockenheit und kurze Regenereignisse führen zu vermehrtem Algenwachstum, was die Gefahr der Sauerstoffarmut erhöht.

Diese unterschiedlich auftretenden Situationen rufen verschiedene Auswirkungen und Wirkungszusammenhänge hervor. Einschränkungen bei der Kühlwasserentnahme und der Kühlwasserrückführung für Kohlekraftwerke aufgrund von hohen Temperaturen oder geringem Wasservolumen führen zur Reduktion der Kühlleistung und somit zur Verringerung der Stromerzeugung. Die reduzierte Erzeugungsleistung im Netz des Übertragungsnetzbetreibers kann sich auf die Systemstabilität auswirken und Gegenmaßnahmen erforderlich machen. Eine Reduktion der Erzeugungsmenge von Wasserkraftwerken ist infolge des geringeren Wasserflusses ebenfalls zu erwarten. Schiffe können weniger Ladung aufnehmen, was zu Engpässen bei der Brennstoffbelieferung und somit zur weiteren Reduktion der Erzeugung führen kann. Schließlich erfordert die Gefahr der Sauerstoffarmut Belüftungsmaßnahmen bei Wasserkraftwerken, was ebenfalls die Erzeugung reduziert.

Infolge zunehmender Hitzeperioden sind Wasserführung und Temperatur an Rhein und Neckar besonders in den Fokus gerückt. Unterstützt durch prognostische Wasserhaushalts- und Wärmemodellierung ist die EnBW als Betreiber thermischer Kraftwerke bestrebt, zusammen mit den Behörden den Anforderungen der Gewässerökologie einerseits und der Versorgungssicherheit andererseits bestmöglich gerecht zu werden und Abhilfemaßnahmen zu schaffen. Im operativen Einsatz kann auch der Kraftwerkseinsatz entsprechend den Vorhersagen zur Wasserführung geplant werden. Mithilfe des inzwischen etablierten behördlichen Wasserhaushalts- und Wärmemodells können die Auswirkungen auf den Kraftwerkseinsatz simuliert und der Betrieb zur Einhaltung ökologischer Grenzwerte falls erforderlich angepasst werden. Die Zunahme von Hitzeperioden könnte die Dauer genehmigungsrechtlich bedingter Nichtverfügbarkeiten thermischer Kraftwerke erhöhen. Die FVersorgungssicherheit muss dennoch jederzeit gewährleistet bleiben.

Einfluss der Wasserentnahme auf die lokale Bevölkerung

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Die Auswirkungen der Wasserentnahme für betriebliche Zwecke auf die Umwelt, insbesondere die lokale Bevölkerung, werden im wasserrechtlichen Erlaubnisverfahren gründlich geprüft und berücksichtigt. Die Wasserentnahmen durch die EnBW haben keinen Einfluss auf die lokale Bevölkerung. Das gilt auch für die Grundwasserentnahmeanlagen der EnBW, da sich diese nicht innerhalb von Trinkwasserschutzgebieten befinden.

Grundwasser wird an einigen Kraftwerksstandorten der EnBW zur Nutzung von Prozess- und Kühlwasser entnommen.

Die Entnahme von Grundwasser ist besonders streng geregelt und unterliegt den Bestimmungen des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG). So dürfen Mindest-Pegelstände nicht unterschritten werden. Die EnBW führt daher regelmäßige Messungen durch und stellt so sicher, dass die Pegelstände nicht unterschritten werden.

Generell wird für betriebliche Zwecke nur so viel Wasser entnommen, wie unbedingt nötig ist, um einerseits den Betrieb der Anlagen nicht zu gefährden und anderseits die Wasserentnahme so gering wie möglich zu halten. Dieses Verhalten minimiert zugleich die Wassernutzungs- und Abwassergebühren als Folge der länderspezifischen Wassernutzungsgebühren.

Die genannten Maßnahmen tragen dazu bei, den Einfluss der Wasserentnahme auf die lokalen Grundwassernutzer so gering wie möglich zu halten und die Nachhaltigkeit der Wassernutzung zu fördern.

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Wassernutzung in Wasserstressgebieten

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EnBW Kraftwerk Marbach
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Rund 60 % der wesentlichen Erzeugungsstandorte der EnBW befinden sich gemäß WWF Water Risk Filter0WWF Water Risk Filter - Maps, Stand: Dezember 2024 in Gebieten mit hohem Wasserstress, tragen jedoch nur zu rund 15 % der Gesamtwasserentnahme der EnBW bei.

Rund 40 % der wesentlichen EnBW-Standorte befinden sich in Gebieten mit geringem oder mittlerem Wasserstress und tragen zu rund 75 % der Gesamtwasserentnahme der EnBW bei.

Folgende wesentliche Kraftwerke befinden sich in Gebieten mit hohem Wasserstress:

  • Heizkraftwerk Altbach/Deizisau
  • Heizkraftwerk Heilbronn
  • Kraftwerk Walheim
  • Kraftwerk Marbach
  • Heizkraftwerk Stuttgart-Münster
  • Heizkraftwerk Stuttgart-Gaisburg
  • Kraftwerk Lippendorf

Es ist wichtig zu beachten, dass alle genannten Standorte, die in Gebieten mit hohem Wasserstress liegen, überwiegend Oberflächenwasser nutzen. Die WWF-Klassifikation basiert auf der Bewertung von Grund- und Oberflächenwasserressourcen. Die Klassifizierung „Wasserstress“ spiegelt unsere realen Nutzungsbedingungen nicht vollständig wider.

Mit unseren modernen Verfahren zur Kreislaufkühlung und Abwassernutzung tragen wir zur Reduzierung der Frischwasserentnahme an unseren Kraftwerksstandorten bei, insbesondere in Gebieten mit hohem Wasserstress. Auch zukünftig sollen die Entnahmemengen weiter reduziert werden. Die wesentliche Wasserentnahme findet an Standorten mit geringem oder mittlerem Wasserstress statt.

Kennzahl
2023
2022
Kennzahl
Gesamtwasserentnahme Konzern0Gesamtwasserentnahme umfasst Oberflächen-/Flusswasserentnahme, Brunnen-/Grundwasserentnahme, Trinkwasserentnahme (gerundet in Mio. m³)
2023
904
2022
1.131
Kennzahl
davon Gesamtwasserentnahme wesentlicher Kraftwerke in Gebieten mit hohem Wasserstress (gerundet in Mio. m³)
2023
139
2022
186
Kennzahl
davon Gesamtwasserentnahme Kraftwerk Altbach/Deizisau (gerundet in Mio. m³)
2023
11
2022
14
Kennzahl
davon Gesamtwasserentnahme Kraftwerke Heilbronn0Kraftwerke Heilbronn umfasst die Kraftwerke Walheim, Marbach und Heilbronn. (gerundet in Mio. m³)
2023
62
2022
107
Kennzahl
davon Gesamtwasserentnahme Kraftwerke Stuttgart0Kraftwerke Stuttgart umfasst Kraftwerk Stuttgart-Münster und Stuttgart-Gaisburg. (gerundet in Mio. m³)
2023
58
2022
53
Kennzahl
davon Gesamtwasserentnahme Kraftwerk Lippendorf0Kraftwerk Lippendorf: Berücksichtigung der Wasserentnahmemengen, die dem vermarkteten Stromerzeugungsanteil der EnBW im Rahmen des Beteiligungsverhältnisses entsprechen. (gerundet in Mio. m³)
2023
8
2022
12
Kennzahl
davon Gesamtwasserentnahme wesentlicher Kraftwerke in Gebieten mit geringem oder mittlerem Wasserstress0Wesentliche Kraftwerke in geringem oder mittlerem Wasserstress: Kraftwerk Rostock, Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe, Kraftwerke der Stadtwerke Düsseldorf AG, Müllverbrennungsanlage Awista (Düsseldorf), Kraftwerk Ulm. (gerundet in Mio. m³)
2023
693
2022
869

Weitere Informationen und Kennzahlen zum Thema Wasser finden Sie in unseren Umweltdaten unter Umweltschutz | EnBW.

Beispiele zum Gewässer- und Bodenschutz

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Gewässerschutz

Unsere ölhaltigen Anlagen sind zum Schutz der Umwelt mit ölundurchlässigen Auffang- und Schutzeinrichtungen ausgerüstet und werden regelmäßig überprüft. Boden- und Gewässerverunreinigungen werden dadurch im Fall eines Störfalls an der Anlage wirksam vermieden. In umweltsensiblen Gebieten setzen wir schon seit Jahren bei Trafotausch Esther-gefüllte Trafos ein. Esther ist im Gegensatz zu Mineralölen nur „allgemein wassergefährdend“.

Herkömmliche Transformatoren, bei denen Mineralöl als Isolier- und Kühlmittel verwendet wird, sind beispielsweise in Wasserschutzgebieten oder in Bereichen mit erhöhten Brandschutzauflagen nicht zulässig. Die EnBW untersucht seit 2010 den Einsatz von Transformatoren, bei denen Pflanzenöl als Isoliermittel eingesetzt wurde. Im Juni 2016 startete die EnBW-Tochtergesellschaft Netze BW einen großen Feldtest, bei dem 102 ihrer Stationen in Baden-Württemberg mit „Öko-Trafos“ ausgestattet wurden, die an Stelle von Mineralöl Pflanzenöl enthalten. Insgesamt betreibt unsere Tochtergesellschaft Netze BW rund 26.500 Ortsnetztrafos, die den Strom von der Mittelspannung auf die in Haushalten und Gewerbe übliche Niederspannung umwandeln.

Wesentliche Vorteile der Pflanzenöle liegen darin, dass sie biologisch abbaubar und nur allgemein wassergefährdend sind. Deshalb bietet ein Transformator mit Pflanzenölfüllung ökologische Vorteile in Trinkwasserschutzgebieten. Außerdem haben die natürlichen Ester einen deutlich höheren Flammpunkt als mineralische Öle. Dadurch können Bioöl-Trafos auch unter brandschutztechnisch schwierigen Aufstellbedingungen, so in Ballungsräumen mit hoher Bevölkerungsdichte, zum Einsatz kommen. Pflanzenöle lassen sich aus nachwachsenden einheimischen Rohstoffen wie Raps oder Sonnenblumen erzeugen und können in absehbarer Zeit eine wirtschaftliche Alternative zu den herkömmlichen Isolierstoffen, die auf Erdöl basieren, darstellen.

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Korrosionsschutzmaßnahmen

Freileitungsmasten aus Stahl sind wie alle Stahlbauwerke durch Witterungseinflüsse korrosionsgefährdet. Um sie bestmöglich vor Rost zu schützen, werden sie verzinkt und/oder mit Schutzanstrichen versehen. Der Schutzanstrich wird im Rahmen der Instandhaltung bei Bedarf erneuert oder ausgebessert, so dass die Masten stets stabil und funktionsfähig sind.

Die Oberfläche der Masten wird dafür mit speziellen Verfahren gereinigt und mit einem neuen Anstrich versehen. Heute setzen die Stromnetzbetreibergesellschaften der EnBW, die TransnetBW GmbH und die Netze BW GmbH, hierfür nur noch umweltschonende Farben ein, die die Boden- und Gewässerfunktionen nicht beeinträchtigen.

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Einhausung und Bodenabdeckung

Bei älteren Masten kann es vorkommen, dass die Altbeschichtungen noch problematische Stoffe enthalten. Um eine Gefahr für die Umwelt auszuschließen, werden durch Stromnetzbetreibergesellschaften der EnBW - die TransnetBW GmbH und die Netze BW GmbH – folgende Schutzvorkehrungen getroffen:

  • Die Masten werden bei der Reinigung eingehaust.
  • Der Boden unter den Masten wird großflächig mit Folien abgedeckt.
  • An sensiblen Standorten werden zudem von wissenschaftlichen Instituten Bodenproben entnommen, um aus den Laborergebnissen – wenn nötig – Handlungsbedarf abzuleiten.

Auf diese Weise werden eine Ausbreitung der problematischen Stoffe und die Gefahr einer Schädigung von Mensch und Umwelt verhindert.

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