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Gasnetz

Erdgas hat einen langen Weg hinter sich, wenn es bei den Verbrauchern in Deutschland ankommt. Tausende Kilometer Pipelines bringen es von entfernten Quellen über Land zu uns – und übers Meer, neuerdings auch per Schiff. Nur ein geringer Teil wird hierzulande gefördert. Entsprechend wichtig für die Versorgungssicherheit sind internationale Abkommen mit den Förderländern. Der Transport erfolgt über mehrere Druckstufen, in zwei Erdgasqualitäten. Große Erdgasspeicher fangen Engpässe auf.

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Erdgasspeicher – wichtiger Bestandteil des Gasnetzes

Ein großer Vorteil von Erdgas: Es kann gespeichert werden. Damit gleichen die Gasunternehmen Verbrauchsschwankungen aus und schützen vor Engpässen bei der Versorgung. Deutschland verfügt über die größte Speicherkapazität in Europa.

Wenn Strom einfach in einem riesigen Behälter gespeichert werden könnte, wäre es viel einfacher, Angebot und Nachfrage zu regeln. Plötzliche Schwankungen im Verbrauch würden die Techniker locker ausgleichen. Wenn zu viel Strom produziert würde, würde die Übermenge in den Speicher rutschen. Und wenn ein Kraftwerk ausfiele, würde der Strom einfach aus dem Speicher geholt.

Wir wissen: Das funktioniert beim Strom nicht. Beim Erdgas aber schon. Es lässt sich unter Tage speichern – in porösen Bodenschichten oder Hohlräumen, bis zu 2.500 Meter tief unter der Erde. Ein solcher Speicher liegt zum Beispiel in einem Salzstock bei Wilhelmshaven.

Der Erdgasspeicher Etzel

Arten von Erdgasspeichern

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Porenspeicher bestehen meist aus Kalk- oder Sandstein mit darüberliegenden für Gas undurchlässigen Schichten, beispielsweise aus Ton. In die Poren des Gesteins pressen Hochleistungskompressoren das Erdgas mit hohem Druck (270 Bar) hinein. Die Speicherbetreiber nutzen diese Mengen, um saisonale Schwankungen des Verbrauchs auszugleichen – zum Beispiel bei ungewöhnlich kalten Wintern, in denen der Heizungsbedarf über längere Zeit außergewöhnlich ansteigt.

Porenspeicher

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Kavernenspeicher lagern Erdgas in künstlich erzeugten Hohlräumen wie Salzstöcken. Ihre Kapazität ist im Vergleich zu den Porenspeichern geringer. Aber das Gas lässt sich hier wesentlich schneller ein- und ausspeichern. Der Grund: Die Druckverluste sind im Hohlraum niedriger, das Gas kann so zügiger hinein- und hinausgepresst werden. Deshalb eignen sich Kavernenspeicher für den Ausgleich kurzfristiger Verbrauchsschwankungen. Auch für den Fall, dass ein Gaskraftwerk schnell angefahren werden muss, um einen Spitzenbedarf im Stromnetz aufzufangen.

Kavernenspeicher

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Kapazitäten

Deutschland verfügt über die größten Erdgasspeicherkapazitäten in Europa (Stand: 2020). Insgesamt 47 Untertagegasspeicher können rund 24,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas lagern. Das enstprich einer jährlich nutzbaren Erdgasmenge von rund 230 Milliarden Kilowattstunden (Arbeitsgasvolumen). Das sind rund 25 Prozent der 2018 in Deutschland verbrauchten Erdgasmenge. Mit rund 196 Milliarden Kilowattstunden Arbeitsgasvolumen folgt Italien an zweiter Stelle. Einige Länder haben relativ wenig Speicherkapazitäten, zum Beispiel SCweden (0,1 Milliarden Kilowattstunden), Portugal (3.6 Milliarden Kilowattstunden) oder Belgien (9 Milliarden Kilowattstunden).

Erdgasspeicher sind wichtig für die Versorgungssicherheit: Wenn etwa an den Erdgasfeldern in den Förderländern technische Probleme auftreten und die Fördermenge gedrosselt wird, können die vorgehaltenen Mengen die Versorgung überbrücken. Auch Verbrauchsschwankungen können so leichter ausgeglichen werden, etwa wenn entgegen den Prognosen weniger Erdgas gebraucht wird, als beschafft wurde. Auf der anderen Seite ist der wirtschaftliche Betrieb dieser Speicher zu Zeiten von niedrigen Energiepreisen schwierig zu realisieren.

Erdgasspeicher und die Energiewende

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Erdgasspeicher und die Energiewende

Im Zusammenhang mit der Energiewende spielen Erdgasspeicher ebenfalls eine bedeutende Rolle. DEnn mit Hilfe der sogenannten Power-to-Gas-Technologie kann überschüssiger Strom in Gas umgewandelt und ins Erdgasnetz eingespeist werden – oder zwischengespeichert werden. Auf diese Weise kann das Potenzial der erneuerbaren Energien in Deutschland besser ausgenutzt werden. Denn statt Anlagen einfach abzuschalten, wenn zu viel Strom im Netz ist, würde er einfach in eine andere Energieform umgewandelt werden und bleibt so weiterhin nutzbar.

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