Fragen und Antworten zu „Der neue Stöckach“
Einige Ihrer Fragen können wir hier beantworten. Weitere Fragen von allgemeinem Interesse, die wir in diese Sammlung aufnehmen sollen, richten Sie bitte an dialog@der-neue-stoeckach.de.
Pausierung des Projekts
Die Vision eines lebenswerten und zukunftsfähigen Quartiers können wir Stand heute aufgrund der aktuellen immobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht realisieren. Daher haben wir uns entschieden, das Projekt vorerst zu pausieren, bis sich die Rahmenbedingungen auf dem Energie- und Immobilienmarkt erholt haben. In der Zwischenzeit konzentrieren wir uns auf unser Kerngeschäft, die Bereitstellung einer zuverlässigen Infrastruktur und die Sicherstellung der Grundversorgung. Gerade in der aktuellen Zeit sieht die EnBW hier ihre größte Verantwortung und behandelt diese Bereiche mit höchster Priorität.
Warum baut die EnBW jetzt nicht weiter?
Zum aktuellen Zeitpunkt lässt sich die Entwicklung der Märkte schwer vorhersagen. Wir behalten die immobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Blick und prüfen die Wiederaufnahme, sollten sich diese wieder verbessern.
Wann soll es weitergehen?
Die Grundlage für den Bebauungsplan, der Rahmenplan, wurde von der EnBW in Zusammenarbeit mit der Stadt Stuttgart, der IBA’27 und der Bürgerschaft erarbeitet und im April 2022 vom Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik des Stuttgarter Gemeinderats (STA) verabschiedet. Die EnBW ist bereits im Austausch mit den zuständigen Ämtern der Stadt Stuttgart bezüglich der nächsten Schritte des B-Plans sowie des städtebaulichen Vertrags. Betreff des Energiekonzeptes läuft aktuell der Austausch zwischen dem Tiefbauamt/SES und dem Bereich Nachhaltige Quartiere der EnBW.
Wir sind bestrebt, das Projekt so weit wie möglich voranzutreiben, um eine mögliche Wiederaufnahme reibungslos und schnell gestalten zu können – die Genehmigung des B-Plans wäre hier ein optimales Ziel. Daher wünschen wir uns hierzu weiterhin einen engen und partnerschaftlichen Austausch mit der Stadt Stuttgart.
Wie ist der aktuelle Stand des Projekts? Wie weit will die EnBW das Projekt vor der Pausierung noch vorantreiben?
Die EnBW und das aktuelle Stöckach-Areal
Als mehrheitlich öffentlich getragenes Unternehmen und mit unserer langjährigen Geschichte in dieser Stadt wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass das Wohnen und Leben in der Stadt bezahlbar und zukunftsfähig ist.
Daher behalten wir den Markt und die immobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Blick und prüfen zu gegebener Zeit die Wiederaufnahme.
Ziel dabei ist es, die Vision eines lebenswerten und zukunftsfähigen Quartiers umzusetzen, wie im Rahmenplan festgelegt.
Bleibt die EnBW nach der Pausierung Projektentwicklerin?
Der Großteil aller Mitarbeiter*innen ist bereits an andere EnBW-Standorte umgezogen, so beispielsweise in die EnBW City im Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost. Derzeit wird nur noch ein kleiner Teil des Stöckach-Areals von Mitarbeiter*innen der Stuttgart Netze GmbH genutzt. Diese werden bis 2023 vor Ort sein und dann ebenfalls an einen anderen Standort umziehen. Im Zuge des Projekts gehen also keine Arbeitsplätze verloren.
Wohin werden die Arbeitsplätze verlagert, die noch im Stöckach angesiedelt sind?
Aktuell können wir keine Zwischennutzung auf dem Areal zulassen. Zum einen werden einige wenige Flächen im Quartier noch aktiv von der Stuttgart Netze GmbH genutzt. Zum anderen befinden sich viele Gebäude in keinem guten Zustand. So ist an einigen Stellen bereits die Betriebserlaubnis erloschen, da dort die erforderliche Betriebssicherheit (Brandschutz, Lüftung etc.) nicht mehr gegeben ist. Eine Nutzung ist daher nur sehr partiell für einzelne Beteiligungsveranstaltungen möglich. Wie sich das konkret während der Pausierung gestaltet, können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Ist aktuell eine Zwischennutzung möglich?
Der Abbruch des Stöckach-Areals wird in zwei Phasen stattfinden. Einige Bestandsgebäude bleiben bestehen. Andere werden abgerissen, wobei bei den meisten dieser Gebäude die Untergeschosse bestehen bleiben. Wann genau der Abbruch nach der Pausierung beginnen wird, können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Wann beginnt der Abbruch?
Konkrete Nutzung des Areals
Schwerpunkt des neuen Quartiers wird das Wohnen. Daneben wird es aber auch Angebote für Freizeit, Sport, Einzelhandel, Gewerbe und Mobilität geben. In die Planungen flossen auch die Ergebnisse und Wünsche aus der Partizipation ein.
Soll "Der neue Stöckach" ein reiner Wohnstandort werden?
Im Fokus steht die Schaffung bezahlbaren Wohnraums für alle sozialen Schichten und Altersgruppen: So sind am neuen Stöckach ungefähr bis zu 800 Wohnungen geplant – 40 Prozent davon als geförderter Wohnraum. Dies liegt deutlich über der im “Stuttgarter Innenentwicklungsmodell” geforderten Quote von 20 bzw. künftig 30 Prozent.
Welche Wohnformen es am Stöckach geben wird und wie sich diese insgesamt verteilen, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.
Wer soll in Zukunft am Stöckach wohnen?
Das ganzheitliche Nutzungskonzept, das für die künftigen Bewohner*innen des Quartiers, aber auch für Anwohner*innen, Besucher*innen und gewerbliche Mieter*innen (z.B. Einzelhandel, Dienstleister, Gastronomie) langfristig funktioniert, forciert ein lebenswertes Umfeld. Wohnen und Arbeiten spielen dabei genauso eine Rolle wie die Bedarfe aus Mobilität und Freizeit. So wird ein Freiflächen-Mix aus Grün-, Frei-, Freizeit- und Wasserflächen konzipiert.
Bei der Entwicklung des Quartiers wird großer Wert auf die Bedarfe aller Altersstrukturen gelegt, auch jene der älteren Generation. So werden Themen wie Barrierefreiheit, nicht nur für Wohnungen, oder auch Pflege- und Service-Angebote vor Ort für ältere Bewohner*innen mitkonzipiert. Zudem soll das Quartier so gestaltet werden, dass sich das Nutzungskonzept flexibel anpassen lässt.
In die Nutzungskonzeption flossen auch die Ergebnisse aus der Partizipation ein.
Wie sieht das künftige Nutzungskonzept aus?
Neue Mobilität soll im Quartier gelebt werden. Kein Autoverkehr (außer Rettungsfahrzeuge) in den öffentlichen Flächen, viel Fuß- und Radverkehr und neue Formen des „public transport“. Autos sollen im Quartier möglichst nur in besonderen Situationen (z.B. Umzug) fahren dürfen. Ein Mobilitätskonzept für alle Verkehrsarten mit neuen Angeboten, wie z.B. Parkraummanagement, Sharing-Lösungen etc. wird für das Quartier erarbeitet. Mobil sein mit dem guten Gefühl, kein eigenes Auto benötigen zu müssen – das ist das Ziel.
Welche Fortbewegungsmittel sollen vor Ort genutzt werden?
Nachdem der städtebauliche Wettbewerb abgeschlossen ist, wird auf Grundlage des Ergebnisses ein Bebauungsplan erstellt, den wir mit unseren Partner*innen auch weiterhin vorantreiben möchten. So können wir nach der Pause möglichst nahtlos mit den Planungen fortfahren. Wann genau der Erstbezug möglich ist, können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen.
Ab wann kann man im neuen Stöckach einziehen?
Aktuell können wir noch keinen genauen Termin nennen, wann die Vermarktung der einzelnen Wohnungen beginnt. Sobald es so weit ist, werden wir Sie selbstverständlich darüber informieren.
Wann beginnt die Vermietung/Verkauf?
Was entsteht vor Ort?
Wie bei den meisten Wettbewerben wird auch der Siegerentwurf weiter verfeinert und an der ein oder anderen Stelle überarbeitet. So werden beispielsweise Grundstücksgrenzen oder Fragen zu Verschattungen im Detail geklärt. Auch Mobilitäts- und Energiekonzepte, die im Wettbewerbsverfahren noch nicht berücksichtigt werden konnten, spielen eine Rolle.
2020/2021 begannen wir, die Planungen gemeinsam mit der Stadt Stuttgart zu verfeinern und stellten diese erstmals im März 2021 im Ausschuss für Städtebau und Technik (STA) der Stadt Stuttgart vor. Neu bei den Planungen ist eine Grundschule. Hiermit reagiert die EnBW auf den Wunsch der Stadt Stuttgart. Dazu wurde inzwischen gemeinsam mit dem Schulverwaltungsamt eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Das Ergebnis: Die Integration einer Grundschule ist vor Ort möglich.
Somit bildet der Siegerentwurf die Grundlage für den Rahmenplan. Im nächsten Schritt werden und wurden Architekturbüros für die einzelnen Bauabschnitte gesucht, die sich mit der konkreten Gestaltung der jeweiligen Gebäude befassen. Hierfür gab es bereits ein Auswahlverfahren für die Planung der ersten beiden Bauabschnitte. Die Gewinner des Auswahlverfahrens haben ihre Entwürfe für den Bauabschnitt bereits vorgestellt. Erfahren Sie mehr dazu in unserem Blogbeitrag.
Bleibt der Entwurf des städtebaulichen Planungswettbewerbs wie er ist oder gibt es Veränderungen?
Wir planen auch weiter mit einem hohen Gebäude im Quartier. Zum einen kann auf diese Weise mehr Wohnraum geschaffen, zum anderen aber auch ein Akzent des Areals an sich gesetzt werden. Aus technischen Gründen (zum Beispiel aufgrund der Verschattung benachbarter Gebäude) ist dieses jedoch nicht wie in den ersten Planungen an der Hackstraße, sondern zentral am neuen Quartiersplatz vorgesehen.
Was ist mit dem Hochhaus, das im Siegerentwurf vorgesehen ist?
Ziel ist es, rund 800 Wohnungen zu realisieren. Dieser Wohnraum wird dringend benötigt. Zugleich wollen wir vor Ort möglichst viele Grün- und Freiflächen schaffen. Daher ist eine gewisse Wohndichte notwendig. Bereits frühzeitig wurden hierzu Überlegungen gemacht, welche Dichte verträglich sein wird. Aus diesen Überlegungen heraus wurde das Ziel von 800 Wohnungen sowie einem Verhältnis von Wohneinheiten und sonstiger Nutzung von ca. 75/25 formuliert.
Wie sieht es mit der Wohndichte im neuen Quartier aus?
Mit der Pausierung des Projektes wird auch der Rückbau und die damit verbundene Bauzaunstellung verschoben. Der Spielplatz an der Heinrich-Baumann-Straße ist daher weiterhin öffentlich zugänglich.
Was ist passiert mit dem Spielplatz an der Heinrich-Baumann-Straße?
Im Rahmen der Gespräche mit der Stadt Stuttgart kam diese mit dem Wunsch auf die EnBW zu, im Quartier eine Grundschule zu planen. Im vergangenen Jahr führte die EnBW dazu gemeinsam mit dem Schulverwaltungsamt eine Machbarkeitsstudie durch. Die Stadt Stuttgart sieht aufgrund des neuen Quartiers einen erhöhten Bedarf an einer Grundschule. Wir wollen, dass sich künftig auch Familien im Quartier wohlfühlen. Insofern begrüßen wir die Schaffung einer Grundschule.
Wieso soll vor Ort eine Grundschule entstehen?
Im städtebaulichen Wettbewerb wurde geprüft, welche vorhandenen Gebäude oder Gebäudeteile auf dem Areal erhalten bleiben können. Wir gehen davon aus, dass es auch künftig Tiefgaragenstellplätze geben wird.
Ein gesamtes Mobilitätskonzept wird gemeinsam mit Expert*innen erarbeitet.
Soll die Tiefgarage auf dem Gelände erhalten bleiben?
Die aktuelle Planung sieht vor, dass die Metzstraße – wie jetzt – als Sackgasse für motorisierten Individualverkehr bestehen bleibt. In Zukunft wird man als Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen die Metzstraße bis zum Heilandsplatz erreichen können.
Was geschieht mit der Sackgasse in der Metzstraße?
Planung & Bürgerbeteiligung: Das Verfahren
Der internationale offene Wettbewerb wurde 2019 durchgeführt. Aus mehr als 80 eingereichten Ideen setzte sich einstimmig der Entwurf des Büros tong+ durch. In die Auslobung gingen auch die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung ein. Zudem nahmen fünf Bürgervertreter*innen an der Preisgerichtssitzung teil und brachten sich aktiv in die Diskussionen ein. Insgesamt setze sich die Jury aus Fachpreisrichter*innen, also z.B. Architekt*innen, und Sachpreisrichter*innen zusammen. Hierzu zählten u.a. Vertreter*innen der EnBW, der Stadt Stuttgart und des Gemeinderats. Mehr Infos zum Entwurf finden Sie auf unserer Planungsseite.
Wie lief der städtebauliche Wettbewerb ab?
Seit 2019 wird die Bürgerschaft intensiv in den Prozess eingebunden. Lag der Fokus 2019 darin, gemeinsam Ziele zu erarbeiten, die in die Ausschreibung des Realisierungswettbewerbes eingingen, so stand das Jahr 2020 thematisch unter dem Motto der Nachhaltigkeit. 2021 legten wir den Fokus auf die Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen und diskutierten zudem über Freiflächen und das soziale Miteinander im neuen Quartier. Einen Rückblick zur Bürgerbeteiligung im vergangenen Jahr finden Sie hier.
Welche Rolle spielt die Bürgerbeteiligung im Projekt insgesamt?
Bei einem solch großen Projekt wie dem neuen Stöckach sind zahlreiche Vorarbeiten und viele formelle Schritte einzuhalten. Bei der Umsetzung arbeiten wir eng mit Vertreter*innen der Stadt Stuttgart und der IBA’27 zusammen. Auch die Bürger*innen sind seit Beginn in den Prozess eingebunden.
Was sind die nächsten Schritte im Verfahren? Warum ist die Planung so zeitintensiv?
2027 findet in der Region Stuttgart die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) statt. „Der neue Stöckach“ wurde 2020 zum offiziellen IBA’27-Projekt ernannt. Durch diese Auszeichnung profitiert das Projekt vom Input der Expert*innen der IBA’27 und vom Austausch mit anderen IBA’27-Projekten.
Die IBA’27 beschäftigt sich vor allem mit der Frage, wie Menschen in der Region Stuttgart künftig leben, wohnen und arbeiten werden. Mithilfe innovativer Projekte soll im Präsentationsjahr 2027 der Mehrwert neuer Wohnansätze und nachhaltiger Bauweisen für Umwelt und Gesellschaft sichtbar werden und anderen Städten als Vorbild dienen.